Die "Beichte"
Verfasst: 13.6.2004, 9:44
„Ich bin der Sohn blutarmer Webersleute“ –
das ist einer dieser Sätze, die sich meinem Hirn unlöschlich eingebrannt haben, vor Jahrzehnten, wie „Sie haben Lederstrumpf nie wiedergesehen“ oder „Und noch desselben Tages empfing eine respektvoll erschütterte Welt die Nachricht von seinem Tode“; „Der alte Mann schlief und träumte von den Löwen“ wäre noch zu nennen, und auch „Pablo wartete auf mich, Mozart wartete auf mich“ (die Reihe könnte fortgesetzt werden, auch „Euer himmlischer Vater weiß ja, dass Ihr das alles braucht“ oder „Und sorgt Euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen“ wären zu nennen, aber das wäre ein Thema für sich).
„Ich bin der Sohn blutarmer Webersleute“ –
der Satz hat mich ins Herz getroffen, ich stand, vielleicht zwölfjährig, in Oldenburg bei Woolworth am Karl May Regal (das war so in den Sechziger Jahren, da gab es in jedem Kaufhaus Karl May meterweise) und schlug das Buch „Ich“ auf, dachte auch noch, dass der Autor es selber so benannt habe, „Meine Beichte“ las ich, und dann diesen ersten Satz. Da hat’s mich für immer gepackt. Daß der unvergleichliche Held aus den ersten Orient- und Winnetou-Bänden, mehr kannte ich noch nicht, das so schrieb, erschütterte mich, da ich auch spürte, was dahinterstand, mitschwang. Die schon vorher stark vorhandene Sympathie und das Interesse für den Autor wuchsen noch ganz erheblich. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Blickwinkel ist anders geworden, die taktischen Motive einiger autobiographischer Mitteilungen sind mir bewusst, auch empfinde ich einiges als, sagen wir, etwas weinerlich, aber an Faszination haben die Dokumente für mich nichts verloren.
„Ich bin der Sohn blutarmer Webersleute“ –
ist der Eingangssatz von „Meine Beichte“, ebenso wie „Mein Leben und Streben“ enthalten in Band 34 GW „Ich“ oder dem sehr schönen blauen Weltbild-Sonderband, der die Autobiographie völlig ungekürzt enthält, mit Karl May Porträt auf dem Buchdeckel und reich bebildertem Innenteil. Seltsamerweise fehlt „Meine Beichte“ auf der Werk-CD „Karl Mays Werke“ der Digitalen Bibliothek, die sonst nahezu den kompletten Karl May enthält.
Gerade habe ich „Meine Beichte“ auf den Seiten der KMG noch mal gelesen (dort steht witziger- und fälschlicherweise übrigens auch „hungerten und kümmerten“ statt „hungerten und kummerten“). Zu einem Satz wie „Es soll mich keine Polizeiaufsicht aus dem zeitlichen Gefängnisse hinüber in die ewige Freiheit begleiten“ fällt mir ein Zitat von Peter Wapnewski aus anderem Zusammenhang ein: „Wer (das) ... ohne Erschütterung an sich vorübergehen lassen kann, dem ist nicht zu helfen“.
das ist einer dieser Sätze, die sich meinem Hirn unlöschlich eingebrannt haben, vor Jahrzehnten, wie „Sie haben Lederstrumpf nie wiedergesehen“ oder „Und noch desselben Tages empfing eine respektvoll erschütterte Welt die Nachricht von seinem Tode“; „Der alte Mann schlief und träumte von den Löwen“ wäre noch zu nennen, und auch „Pablo wartete auf mich, Mozart wartete auf mich“ (die Reihe könnte fortgesetzt werden, auch „Euer himmlischer Vater weiß ja, dass Ihr das alles braucht“ oder „Und sorgt Euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen“ wären zu nennen, aber das wäre ein Thema für sich).
„Ich bin der Sohn blutarmer Webersleute“ –
der Satz hat mich ins Herz getroffen, ich stand, vielleicht zwölfjährig, in Oldenburg bei Woolworth am Karl May Regal (das war so in den Sechziger Jahren, da gab es in jedem Kaufhaus Karl May meterweise) und schlug das Buch „Ich“ auf, dachte auch noch, dass der Autor es selber so benannt habe, „Meine Beichte“ las ich, und dann diesen ersten Satz. Da hat’s mich für immer gepackt. Daß der unvergleichliche Held aus den ersten Orient- und Winnetou-Bänden, mehr kannte ich noch nicht, das so schrieb, erschütterte mich, da ich auch spürte, was dahinterstand, mitschwang. Die schon vorher stark vorhandene Sympathie und das Interesse für den Autor wuchsen noch ganz erheblich. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Blickwinkel ist anders geworden, die taktischen Motive einiger autobiographischer Mitteilungen sind mir bewusst, auch empfinde ich einiges als, sagen wir, etwas weinerlich, aber an Faszination haben die Dokumente für mich nichts verloren.
„Ich bin der Sohn blutarmer Webersleute“ –
ist der Eingangssatz von „Meine Beichte“, ebenso wie „Mein Leben und Streben“ enthalten in Band 34 GW „Ich“ oder dem sehr schönen blauen Weltbild-Sonderband, der die Autobiographie völlig ungekürzt enthält, mit Karl May Porträt auf dem Buchdeckel und reich bebildertem Innenteil. Seltsamerweise fehlt „Meine Beichte“ auf der Werk-CD „Karl Mays Werke“ der Digitalen Bibliothek, die sonst nahezu den kompletten Karl May enthält.
Gerade habe ich „Meine Beichte“ auf den Seiten der KMG noch mal gelesen (dort steht witziger- und fälschlicherweise übrigens auch „hungerten und kümmerten“ statt „hungerten und kummerten“). Zu einem Satz wie „Es soll mich keine Polizeiaufsicht aus dem zeitlichen Gefängnisse hinüber in die ewige Freiheit begleiten“ fällt mir ein Zitat von Peter Wapnewski aus anderem Zusammenhang ein: „Wer (das) ... ohne Erschütterung an sich vorübergehen lassen kann, dem ist nicht zu helfen“.