Leilet
Verfasst: 5.1.2020, 11:13
Ich bastele mir gerade eine Doppelsynopse mit Volltexten - einmal eine tabellarische Übersicht über die Quellen und May "Leilet", und einmal "Leilet" und die darauf folgenden Variationen. Wobei mein Eindruck bisher ist, dass da nur der Vergleich zwischen Leilet und Durch die Wüste lohnt, da ich vermute, dass dazwischen nur minimale Veränderungen auftreten. Aber ich habe noch keinen Volltext außer diesen beiden gefunden, lediglich die Hinweise im May-Wiki.
Auf jeden Fall fand ich dann beim Stöbern eine weitere potentielle Quelle, die zumindest bei May reizvolle Anlagen getroffen haben könnte:
"Wie man ein angesehener Arzt wird" ist eigentlich eine leichte Komödie, bedient aber auch Machtwünsche, besser: Die Hoffnung nach Wirksamkeit, die Sehsnucht nach Resonanz. Da will eine Frau einen anderen heiraten, den ihre Eltern für die bestimmt haben, und ein junger Arzt scheitert an der "fremden Kultur", wegen der er nichts werden kann - und gemeinsam planen sie ein Komplott.
Auf einer zweiten Ebene ist das durchaus ein Inhalt des Kapitels in "Durch die Wüste" - da wird einer für einen Arzt gehalten - weil er hilft. (Im Silbersee hingegen ist ja die Reiseapotheke klar Teil des Betruges, der nur darum funktioniert, weil der Arzt schnell genung den Ort wechselt.) Und zudem: Es geht hier um Schläue, um vorspiegeln, nicht um wahre Taten - das taucht bei May öfters noch auf, in seinen Büchern, aber auch in seinem Leben als Dr. Heilig z.B. Was ihm nicht 'geschmeckt' hätte ist, dass hier eine Frau am Betrug mitwirkt - das hätte er schon selber alles inszenieren müssen - oder zumindest die Frau im Glauben lassen, dass er es ist, der alles erfindet, ausführt. (Oder notfalls : Die Frau hätte ihn im Glauben lassen müssen...)
Fakismile unter https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 29_016.jpg
Textfassung: https://de.wikisource.org/wiki/Wie_man_ ... _Arzt_wird
aus: Gartenlaube, 1858.
Auf jeden Fall fand ich dann beim Stöbern eine weitere potentielle Quelle, die zumindest bei May reizvolle Anlagen getroffen haben könnte:
"Wie man ein angesehener Arzt wird" ist eigentlich eine leichte Komödie, bedient aber auch Machtwünsche, besser: Die Hoffnung nach Wirksamkeit, die Sehsnucht nach Resonanz. Da will eine Frau einen anderen heiraten, den ihre Eltern für die bestimmt haben, und ein junger Arzt scheitert an der "fremden Kultur", wegen der er nichts werden kann - und gemeinsam planen sie ein Komplott.
Auf einer zweiten Ebene ist das durchaus ein Inhalt des Kapitels in "Durch die Wüste" - da wird einer für einen Arzt gehalten - weil er hilft. (Im Silbersee hingegen ist ja die Reiseapotheke klar Teil des Betruges, der nur darum funktioniert, weil der Arzt schnell genung den Ort wechselt.) Und zudem: Es geht hier um Schläue, um vorspiegeln, nicht um wahre Taten - das taucht bei May öfters noch auf, in seinen Büchern, aber auch in seinem Leben als Dr. Heilig z.B. Was ihm nicht 'geschmeckt' hätte ist, dass hier eine Frau am Betrug mitwirkt - das hätte er schon selber alles inszenieren müssen - oder zumindest die Frau im Glauben lassen, dass er es ist, der alles erfindet, ausführt. (Oder notfalls : Die Frau hätte ihn im Glauben lassen müssen...)
Fakismile unter https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 29_016.jpg
Textfassung: https://de.wikisource.org/wiki/Wie_man_ ... _Arzt_wird
aus: Gartenlaube, 1858.