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Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 10:12
von rodger
Den Rudi Völler (den ich neulich bei der Aufzählung sympathischer Mitmenschen vergesssen habe ... 8) ) habe ich gar nicht als "gescheitert" empfunden, der hat sich m.E. nur zu früh verunsichern lassen ...

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 10:19
von markus
Thomas Math hat geschrieben:Was liest man denn in Krefeld so...
Tageszeitungsmäßig ists bei mir die WZ ('Westdeutsche Zeitung'). Bei der weiß ich immer was Regional- und Lokalmäßig in meiner Umgebung so los ist und brauche nicht dafür außer Haus zu gehen :D : http://www.wz-newsline.de/?redid=198734

Unter 'Lokales' findet man dann auch was über Krefeld :wink: .

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 10:46
von markus
rodger hat geschrieben:Den Rudi Völler habe ich gar nicht als "gescheitert" empfunden, der hat sich m.E. nur zu früh verunsichern lassen ...
Ist das kein scheitern? Nun gut, aber ein scheitern muß man nicht immer negativ sehen, denn nicht jeder kann alles. Vielleicht war er nur zur falschen Zeit Trainer, denn meiner Meinung nach hatte die Nationalmanschaft vor gut 10 Jahren ein spielerisch besseres Potential, als beispielsweise 2006, als sie so großartig aufgetreten ist. Nur war sie 2006 im großen und ganzen eher eine einheitliche Manschaft, wogegen sie zu Völlers Zeiten ein paar Jahre davor zum großen Teil aus überheblichen, verwöhnten Einzelspielern bestand die vergessen haben daß Fußball eine Manschaftssportart ist (eine einheitliche deutsche Weltklasse-Nationalmanschaft habe ich allerdings seit 1990 nicht mehr gesehen, da war Rudi noch Stürmer).

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 10:56
von rodger
Mir ging es um den Unterschied zu (z.B.) Uwe Seeler, der als Präsident vermutlich auf dem "falschen Posten" war, während Völler m.E. durchaus auf dem richtigen Posten war und halt länger hätte durchhalten sollen / können ... EIGENTLICH wäre Uwe Seeler natürlich auch ein wunderbarer Präsident, wenn denn die Umstände so wären, wie sie halt nun mal eben nicht sind ... da fällt mir ein, daß 2004 auf der Freilichtbühne in Hohenstein-Ernstthal über die Kälte des Landes, aus dem Old Shatterhand kommt, gesprochen wurde, und davon (sinngemäß), daß bei den Bleichgesichtern nicht die Besten an der Spitze stehen, sondern die, die sich gut verkaufen, schön reden und gut tricksen können ...

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 10:58
von markus
Thomas Math hat geschrieben:Gemeinschaftschulen sind das jetzt staatliche Schulen ?
Ja und nein. Also die staatlichen Schulen, wobei ich lieber 'öffentliche Schulen' sage, wie auch die privaten Schulen, haben jeweils Gemeinschaftsschulen (da darf uneingeschrenkt jeder drauf, auch Atheisten und andere Heiden), wie auch Konfessionsschulen (kath., evang.), wobei die Konfessionsschulen glaube ich rückläufig sind, bzw. sie sich immer weiter öffnen, sodas auch nichtchristliche Kinder dort zur Schule gehen können.

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 11:10
von markus
Thomas Math hat geschrieben:
markus hat geschrieben:Mir fiel auch immer schon auf, daß die Protestanten weniger Humor haben als die Katholiken (lach). Das hat auch schon Jürgen Becker festgestellt. Auch daß das Essen in den überwiegend katholischen Gebieten meist besser ist, als in den überwiegend evangelischen. Schaut mal hin, Süden und Südwesten der Republik, überwiegend katholisch, super Küche, dagegen Norden und Nordosten, überwiegend evangelisch, Hamburger Labskaus, Leipziger Allerlei...würg.

Auch im Ausland ist das so. Südeuropa, Katholisch, leckere Küche. England und USA, jedenfalls kaum katholisch, was gibts da zu essen? Würg...

Grins
1. Also erstens gibt es in den USA mehr Katholiken als in Deutschland...

2. ...zweitens habe ich in fuer ein Jahr in Irland gelebt und in diesem katholischen Land taeglich das mit Abstand das mieseste Essen vorgesetzt bekommen und das nicht nur in der Uniklinik Kantine sonderrn auch in Privathaeusern,Kein Wunder das in Irland soviel gesoffen wird anders laesst sich der Frass nicht ertragen.
1. Von der Einwohnerzahl vielleicht (USA 300 Millionen Einwohner, D 80 Millionen), aber wie sieht das prozentual aus.

2. Man muß auch Kabaret als das sehen was es ist, überspitzte Satire (aber Übertreibung veranschaulicht bekanntlich). Darüber kann ich im allgemeinen mehr lachen, als über Klamauk und Clownerie.

:wink:

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 11:36
von Doro
Thomas Math hat geschrieben: Schade wenn es mehr Wohlgschafts in fuehrenden Positionen gaebe ,ginge es ihrer Kirche besser.
Schade, dass es nicht generell mehr Menschen, wie Herrn Wohlgschaft gibt. Es täte der Welt und er Menschheit gut...

:wink:

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 11:43
von rodger
Zwei Dinge fallen mir spontan ein (wieder ein wenig schwatzhaft heute ...), 1. das Wort "Warmherzigkeit" und 2. der Satz "Des bringt's aber nitt, gell ..." den jemand am 29. November 1986 wörtlich zu mir gesagt hat ... (daß es der 29. November war, weiß ich nur weil das halt auch mein Geburtstag ist, und daß es 1986 war, weil das halt ein weichenstellendes Jahr für mich war ... aber der Satz ist stark. Überzeugend vorgetragen. Well.)

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 18:11
von Helmut
markus hat geschrieben:Und ich dachte immer ganz Bayern wäre Erzkatholisch. Nein, ein von unbeugsamen Franken bevölkertes Gebiet hört nicht auf dem Eindringling Widerstand zu leisten.

Aber Leberkäse ess ich gern.

Was sind Scheiffele, was sind Wammerl (das andere kann ich mir glaub ich denken)?
Ich hoffe ja nur, dass deine Kinder etwas mehr von Geschichte lernen als Du :lol:

Nürnberg, war damals eine freie Reichsstadt (d.h. direkt dem Kaiser "unterstellt", ohne irgendwelche Zwischenebenen), war eine der ersten "Bestandteile" des römischen Reiches deutscher Nation, die der lutherischen Reformation beigetreten sind. Hier wohnten und wirkten auch kräftige Unterstützer Luthers, wie z.B. Philipp Schwarzerdt (auf griech. Melanchthon, wie er sich nannte, und dessen Jubiläum derzeit begangen wird) und Willibald Pirckheimer (nicht zu verwechseln mit seiner katholisch gebliebenen Schwester (?) Caritas Pirckheimer).

Franken bestand i.w. aus den kath. (Erz-)Bistümer Bamberg und Würzburg, und der evangelischen Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth (da saßen die Abkömmlinge der (zollerschen) Burggrafen von Nürnberg und nahen Verwandten der preussichen Könige (z.B. haben sie den Titel "Markgraf" von den Brandenburgern geerbt, als die Könige wurden)) und sehr, sehr vielen freien Reichsstädte (außer Nürnberg z.B. noch Dinkelsbühl, Weißenburg, Treuchtlingen, Rothenburg o.d.T., ...), die allesamt evangelisch waren.

"Scheiffele" wird korrekt "Schäufele" geschrieben, und ist das Schulterblatt eines Schweines (das eben die Form einer kleinen Schaufel hat). Es wird auf fränkische Art gebraten (und zwar sehr kross) serviert (im Schwarzwald gibt es so was mit gleichem Namen in geräucherter Form, brrr). Dazu gibt es dann einen (meisten mehrere) fränkische Klöße und Wirsing. Unbedingt dazu gehört natürlich noch fränkisches Bier. Übrigens ist Franken das Land mit der größten "Brauerei"-Dichte. Da wir allerdings unser herrliches Bier (es gibt es ober- und untergärig, ungespunden als "Vollbier" und als "Märzen" und Export, sowie auch als Weizenbier (keine Weißbier wie in Bayern!), wie auch als Rauchbier) am liebsten selber trinken statt es zu exportieren, hat sich das noch nicht herumgesprochen.
Hauptsächlich in Unterfranken gibt es außerdem noch den hervorragenden Frankenwein (wer diesen als schlecht oder schlimmeres bezeichnet, hat einfach keinerlei Ahnung von Wein und Genuß allgemein).
Dieser Wein schmeckt z.B. am besten zu dem ebenfalls großartigen (um nicht zu sagen weltbesten) fränkischen Spargel, z.B. aus dem Knoblauchsland (das größte zusammenhängende Gemüseanbaugebiet Deutschlands, das vor den Toren Nürnbergs liegt).

(Wammerl im übrigen ist gekochtes Bauchfleisch vom Schwein.)

Helmut

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 18:50
von Doro
Wow!

Bravo Helmut! :wink:

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 19:17
von Thomas Math
Wobei wenn ich in dt.Geschichte richtig belesen bin,das Religionsbekenntnis einer Region immer von den Herrschenden (Im Falle der Reichsstaedte also des Patriziats) abhing,die Bevoelkerung hatte da ueberhaupt nichts zu melden oder kannte auswandern.Ich bin deshalb vorsichtig eine Gebiet besonders in frueheren Jahrhunderten als Evangelisch oder Katholisch zu bezeichnen da man ich vermute auch in sog.evangelischen Gegenden insgeheim auch katholischen Traditionen angehangen wurde und es in katholischen Gegenden Closet Protestanten gab.

Was im uebrigen die protestantischen Kirchen angeht so haben diese zwar eine kuerzere Geschichte aber in dieser Zeit auch sehr viel Schuld auf sich geladen.In dieser Hinsicht halte ich von beiden Kirchen nichts.

Ich war in Wuerzburg vor Jahren einen Freund aus alten Studienzeiten besuchen und hatte dort das zweifelhafte Vergnuegen einen roten Frankenwein (mir wurde gesagt das waere ein guter) zu probieren.
Etwas aehnlich saures habe ich mein Lebtag nicht wieder getrunken.Aber es ist schon richtig manche Menschen lieben ja auch Essig.Und Lokalpatriotismus ist ja durchaus bewundernswert.
Fuer mich gehoert der Rotwein von dort der nur auf den Salat.Es gibt es ja auch Spargelsalat

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 19:33
von Doro
Bevor jetzt jemand Anwandlungen bekommt, mit Closet ist der Schrank gemeint... 8)

Was die stillen Konfessionsanhänger betrifft stimme ich Doc M. sogar zu, allerdings gab es vor allem in ländlichen Gebieten bis in jüngere Gegenwart auch nach wie vor Elemente des vorchristlichen Glaubens in den verschiedenen Bevölkerungsschichten.


Was den Wein betrifft, hmmm, es gibt Liebhaber von extrem trockenen Weinen, warum deshalb gleich alle fränkischen Weine zu Essig erklären...
Ich ertappe mich grade wieder dabei Sie zum Schubladendenken zu deklarieren :wink:


Die Welt ist eben bunt und nicht nur schwarz-weiß, das war so und bleibt hoffentlich auch so. Oder anders ausgedrückt... 'Freiheit, die ich meine...'
:mrgreen:

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 19:55
von markus
Dabei galt der deutsche Wein bis vor kurzem noch als zu süß, jetzt finden sie ihn zu sauer. Apropos sauer. Das darf man nie im Beisein eines Winzers/Weinkenners sagen. Wenn, dann sind Weine fruchtig und nicht sauer :mrgreen: .

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 20:09
von Hermann Wohlgschaft
Dass ich zu gut sei für diese Welt, hat schon einer meiner früheren Kapläne behauptet. :wink: Das war aber wohl nicht als Kompliment gemeint. :(

Re: Krüger-Bei

Verfasst: 27.4.2010, 20:14
von markus
Helmut hat geschrieben:
markus hat geschrieben:Und ich dachte immer ganz Bayern wäre Erzkatholisch. Nein, ein von unbeugsamen Franken bevölkertes Gebiet hört nicht auf dem Eindringling Widerstand zu leisten.
Ich hoffe ja nur, dass deine Kinder etwas mehr von Geschichte lernen als Du :lol:
Man kann ja nicht alles wissen (dabei war 'Geschichte' eines meiner Lieblingsfächer). Trotzdem Helmut, gute Lehrstunde, vielen Dank :) .
...Frankenwein...schmeckt z.B. am besten zu dem ebenfalls großartigen (um nicht zu sagen weltbesten) fränkischen Spargel...
Dein Lokalpatriotismus in allen Ehren, bin ja selber so, aber du hast noch keinen niederrheinischen Spargel probiert, am besten aus Walbeck http://de.wikipedia.org/wiki/Walbeck_%28Geldern%29 . Schmeckt besonders gut einfach mit nen biscken Butter, oder Soße Hollandaise, mit Schinken oder wers üppiger möchte, mit Schnitzel.

:D