Das Buch der Liebe

Ulrike Müller-Haarmann
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Beitrag von Ulrike Müller-Haarmann »

Hallo Herr Dernen!
Kreationisten lehnen die Evolutionstheorie grundsätzlich ab (bzw. bekämpfen sie - vor allem in den USA mit nicht wenig Erfolg) und behaupten, die Schöpfung sei exakt so geschehen wie in der Bibel beschrieben ist. Nach ihnen ist die Erde immerhin schon 6000 Jahre alt, Dinosaurier hätten zusammen mit den Menschen gelebt etc.
Die Wikipedia hat einen langen Artikel dazu unter "Kreationismus".
Dernen
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Beitrag von Dernen »

Hallo Frau Müller-Haarmann!

Da war ich tatsächlich auf dem falschen Dampfer. Für so einen Bibelfundamentalisten kann man unseren guten May nun wirklich nicht halten. Wie aber ist es mit dem, was - kommt natürlich auch aus dem Halleluja-Land USA - dort als "Intelligent Design" bezeichnet wird? Geht das eher in die Richtung der Denkweise Mays?

Viel Grüße

Rolf Dernen
Thomas Math
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Beitrag von Thomas Math »

Was auch immer May von der Evolution gehalten haben mag,who knows.
Als Naturwissenschaftler ist mir das ganze Mystisch-Transzentale zuwider,da sind mir Logik und harte Fakten allemal lieber.
Fakt ist May war ein religioeser Mensch und hatte mit Sicherheit einen Hang zum Paranormalen (Spiritismus) ,seine naturwissenschaftliche Ausbildung war miserabel.
Jemand wie May haette einen genialen Biologen wie Haeckel nie auch nur rudimentaer verstanden.

Das Buch der Liebe war eine Auftragsarbeit fuer einen aufstrebenden Redakteur.

Intelligent Design ist eine andere Form der goettlichen Schoepfungslehre,voelliger Bloedsinn natuerlich und ich muss sagen so was konnte nur in meinem Heimatland entwickelt werden.
Wird im uebrigen nur von fundamentalen Protestanten vertreten und von den meisten Naturwissenschaftlern schwer bekaempft.

Aber was soll man sagen in den USA glauben eh 2/3 an den Teufel.

Schon interessant in einem Land zu leben,wo mit Abstand die besten medizinischen und wissenschaftlichen Resourcen zu Verfuegung stehen und trotzdem noch fast jeder sonntags brav zur Kirche geht.
Ulrike Müller-Haarmann
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Beitrag von Ulrike Müller-Haarmann »

Ohne noch mal was bei May nachzulesen, kann ich nichts ganz Genaues dazu sagen. Man muss sich nur vor Augen halten, dass "Intelligent Design" ein Konstrukt ist, sozusagen eine neue Masche der Kreationisten, um ihren abstrusen (aber in den USA weit verbreiteten) Vorstellungen einen Anschein von Wissenschaftlichkeit zu geben. Vor einigen Tagen lief in ARTE ein interessanter Film zu dem Thema.
Aufgrund der strikten Trennung von Kirche und Staat darf in amerikanischen Schulen nichts gelehrt werden, was mit Glauben zusammenhängt. Deshalb müssen die Kreationisten sich einen wissenschaftlichen Anstrich geben. In dem Film hat ein Vertreter der katholischen Kirche das Ganze übrigens als Unfug bezeichnet.
Hermann Wohlgschaft
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Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Die Einträge von Frau Müller-Haarmann sind völlig o.k. Sobald ich Zeit habe (hoffentlich morgen), werde ich auf die Frage Herrn Dernens (war May ein ›Kreationist‹) noch ausführlicher eingehen. Der letzte Eintrag von Thomas Math kommt mir, ehrlich gesagt, ein bißchen arrogant vor. So dumm, wie Herr Math sich das vorstellt, war May keineswegs.
Dernen
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Beitrag von Dernen »

Thomas Math hat geschrieben:Das Buch der Liebe war eine Auftragsarbeit fuer einen aufstrebenden Redakteur.
So sehe ich das bekanntlich auch.
Thomas Math hat geschrieben:Intelligent Design ist eine andere Form der goettlichen Schoepfungslehre,voelliger Bloedsinn natuerlich und ich muss sagen so was konnte nur in meinem Heimatland entwickelt werden.
Ach wissen Sie, die Dummheit ist durchaus grenzenlos.
Thomas Math hat geschrieben:Aber was soll man sagen in den USA glauben eh 2/3 an den Teufel.

Schon interessant in einem Land zu leben,wo mit Abstand die besten medizinischen und wissenschaftlichen Resourcen zu Verfuegung stehen und trotzdem noch fast jeder sonntags brav zur Kirche geht.
Nun mag der Kirchgang an sich nicht unbedingt ein Indiz für Dummheit sein, und soweit ich weiß haben die Kirchen in den USA teilweise eine durchaus soziale Funktion... Du liebe Güte, ich bezeichne mich eher als Agnostiker und kann das verlogen US-Jesus-Getue überhaupt nicht ab, aber ich denke, Sie tun doch vielen Ihrer Mitbürger Unrecht.
Thomas Math
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Beitrag von Thomas Math »

Frau Haarmann
hat den Nagel auf den Kopf getroffen was ID angeht.
Lieber Herr Dernen boes habe ich das nicht gemeint,was mich nur erstaunt,ist der machmal interessante Gegensatz in den USA zwischen bedingungslosen Glauben an den technisch Fortschritt und dem gleichzeitigen Aberglauben.(vielleicht bin ich da auch ein wenig persoenlich betroffen,da mein texanischer Schwiegervater den southern Baptisten angehoert).
Findet sich hier allerdings fast ausschliesslich bei Protestenten wieder.
Ich habe einige Freunde in katholischen Kirche hier,dort scheint man die naturwissenschaftliche Erkenntnis mit der Glaubenslehre in Einklang bringen zu koennen. (Falls ich hier etwas missverstehe,duerfen sie mich gerne korrigieren).
Sorry ich habe nie gemeint,dass May dumm war,halbgebildet waere eher richtig.
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rodger
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Beitrag von rodger »

Zur Sache mit der Kirche noch: aufpassen mit dem In-einen-Topf-werfen, zur Kirche gehen hat ja nicht zwangsläufig mit wirklicher Religiosität zu tun, und ebenso wirkliche Religiosität nicht zwangsläufig mit zur Kirche gehen.

Das ist so ähnlich wie bei Karl May (überall treffen wir irgendwie auf ihn, da können Sie hingucken wo Sie wollen): zur Freilichtbühne gehen zeugt nicht zwangsläufig von wirklichem Interesse an Karl May, und wirkliches Interesse an Karl May ebenso wenig zwangsläufig von regelmäßigen Freilichtbühnen-Besuchen. Freilich gibt es auch die, die sich für beides interessieren, obwohl, je mehr ich darüber nachdenke … … Interessant.

Wer aber weder zur Freilichtbühne geht noch sich wirklich für Karl May interessiert, mag ruckzuck beides gleichsetzen und von beidem letzten Endes nicht allzu viel halten. Er weiß es halt nicht besser. Aber vielleicht kommt er auch noch eines Tages zu seiner Karl-May-Erfahrung.

;)

Lebius gibt es natürlich auch. Das hat gar nichts mit Glauben oder nicht glauben zu tun, den gibt’s immer. Der war, sozusagen, im Karl-May-Lebensplan vorgesehen. Er begegnete ihm im Außen, aber wenn er gut genug in sich hineingeschaut hat, dürfte er ihn auch da, in sich, schon wahrgenommen haben.

;)
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Helmut
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Beitrag von Helmut »

Hallo Tom,

der Unterschied, den Du hier zwischen "Protestanten" und "Katholiken" beschreibst ist ziemlich unsinnig.
Man sollte tunlichst nicht einige (meist nur in den USA) tätigen Sekten (die sich auch als Protestanten bezeichnen) mit den Protestanten, z.B. den Lutheranern und reformierten, gleichsetzen.

Als Beispiel für das Verhältnis der katholischen Kirche zur Wissenschaft könnte ich anführen, dass erst der letzte Papst Galilei rehabilitiert hat.

Helmut
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rodger
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Beitrag von rodger »

… und zur vermeintlichen Dummheit Mays, bzw. seiner in der Tat durchaus so zu sehenden Halb- oder auch Viertelbildung,

Sicher, er hatte von vielen Dingen, salopp ausgedrückt, keine Ahnung, und musste systematisches Lernen & Wissen durch Begabung & Intuition ersetzen (andere ersetzen Begabung & Intuition durch systematisches Lernen & Wissen),

;)

aber das
Jemand wie May haette einen genialen Biologen wie Haeckel nie auch nur rudimentaer verstanden.
glaube ich nun nicht. Gefallen und gelegen haben werden ihm ausschließlich wissenschaftliche Werke nicht, aber dass er in der Lage war, sie zu verstehen, traue ich ihm im Großen und Ganzen schon zu.
Thomas Math
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Beitrag von Thomas Math »

Rodger hat natuerlich recht Kirchgang ist nicht gleich Religioesitaet,obwohl ich kaum annehme,dass Atheisten in die Kirche gehen.

Wenn ich Zahlen zitiere,wie 2/3 glauben an den Teufel so berufe ich mich auf eine Umfrage des PEW Instituts,die hier durch die Presse ging.

Lieber Herr Fleischer,nur die Deutschen bezeichnen manche Religionsgemeinschaften als Sekten,Lutheraner sind hier nur ein Teil der protestantischen Glaubensgemeinschaften,da gibt es noch Methodisten,Presbyterianer,Baptisten usw usw. Wer gibt jemandem das Recht eine andere Glaubensgemeinschaft als Sekte zu bezeichnen.

Und es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen ich sage mal fundamentalistischen Protestanten und er katholischen Kirche hier.
Kein erstzunehmender Katholik hier wuerde sagen ,die Bible muesse wortwoertlich verstanden werden.
Was Galileo angeht haben sie wohl recht und trotzdem heutzutage scheint die katholische Kirche im Einklang mit der Naturwissenschaft zu stehen.
Herr Wohlgschaft mag mich hier korrigieren,falls ich das falsch verstehe.
Im uebrigen gibt es hier einige katholische Universitaeten mit ausgezeichntem Ruf und ich meine hier nicht theologischen sondern naturwissenschaftlichen Ruf.Galileo hin oder her.

Schon interessant zu was fuer Diskussionen May immer wieder anregt.
Thomas Math
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Beitrag von Thomas Math »

Rodger

Vielleicht hast Du recht,was May Verstaendnis von Haeckel angeht,ich glaube damals wurden seine Thesen auch in populaerwissenschaftlichem Format veroeffentlicht und die duerfte er wohl gelesen habe.

Was Begabung angeht wohl niemand wuerde May absprechen ein begnadeter Schriftsteller gewesen zu sein aber auch ein Autodidakt ohne wesentliche Ausbildung. Rein Wissenschaftliche Texte mit Intuition und Begabung zu verstehen ist leider nicht moeglich dafuer braucht es schon eine entsprechende Ausbildung.Im uebrigen gehoert May schon ein wenig in die Kategorie von Viellesen und Lernen wenn auch voellig unsystematisch (wie viele Autodidakten).
Hermann Wohlgschaft
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Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Verfasst von Armin Kreiner – seines Zeichens Professor an der Katholisch-theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München – erschien am 15.7.2005 in der ›Süddeutschen Zeitung‹ (Nr. 161, S. 11) ein Artikel unter der Überschrift »Die ›verfluchte‹ Theorie. Dem christlichen Anti-Darwinismus auf der Spur«. Es heißt da – dies mag die Frage Rolf Dernens nach dem Kreationismus beantworten – u. a.:

»Kreationisten gelten häufig als fundamentalistische Fanatiker oder verbohrte Hinterwäldler, die nach wie vor einen Krieg gegen die Evolutionslehre führen, obwohl dieser längst verloren ist. Anders als in den USA begegnet man ihnen hierzulande eher selten, kennt sie meistens nur vom Hörensagen. Der amerikanische Biologe Kenneth Miller, bekennender Christ und Darwinist, berichtet von einer solchen Begegnung anlässlich eines öffentlichen Streitgesprächs, zu dem er eingeladen worden war. Miller erschienen die Argumente seines kreationistischen Kontrahenten so dürftig, dass er sich gar nicht vorstellen konnte, jemand könne wirklich von diesem Unfug überzeugt sein. So wuchs in ihm der Verdacht, dass sein Gegner nur vorgab, Kreationist zu sein. Schließlich wurden beide für ihre Vorträge bezahlt, und man kann auch vom Kreationismus ganz gut leben. Am nächsten Morgen trafen sich die beiden zufällig beim Frühstück. Unverblümt fragte Miller seinen Kontrahenten, ob er denn wirklich all das Zeug glaube, das er am Vorabend von sich gegeben hatte. Zu seiner Überraschung musste Miller feststellen, dass er es tatsächlich mit einem aufrichtigen Kreationisten zu tun hatte. Ein letztes Mal versuchte er, ihm klar zu machen, dass das meiste von dem, was er tags zuvor behauptet hatte, schlicht und ergreifend falsch sei. Daraufhin schaute ihm sein Gesprächspartner in die Augen und erklärte ihm, Miller sei noch jung, deshalb sei ihm auch nicht klar, was bei der ganzen Sache auf dem Spiel stehe. In einer so enorm wichtigen Angelegenheit dürfe die Wissenschaft nicht das letzte Wort haben. Die Heilige Schrift zeige uns die richtigen Schlussfolgerungen. Früher oder später werde auch die Wissenschaft zu dieser Einsicht finden. Nach diesen Worten stand er auf und ließ Miller allein am Tisch zurück.«

Zur Zeit Karl Mays dachten so gut wie alle Christen – egal ob Katholiken oder Protestanten – genauso wie der kreationistische Gesprächspartner Millers. Bis in die 1960er Jahre hinein wurde die Evolutionslehre in der katholischen Kirche verketzert (siehe dazu meine Ausführungen im Jb-KMG 2003, S. 214ff.). Erst durch die Denkanstöße des Jesuiten und Naturwissenschaftlers Teilhard de Chardin (der zu seinen Lebzeiten noch vom Papst verurteilt und erst nach seinem Tode kirchlicherseits anerkannt wurde) kam es in der katholischen Kirche – in den 1960er Jahren – zu einer Neubesinnung. Heute wird die Evolutionslehre von den meisten katholischen (zumindest in Deutschland auch den evangelischen) Theologen bejaht und als vereinbar mit dem biblischen Schöpfungsglauben angesehen. So schrieb Professor Kreiner im besagten Zeitungsartikel:

»Dadurch, dass der Darwinismus den teleologischen Gottesbeweis zu Fall gebracht hat, dürfte auch der Eindruck entstanden sein, er laufe, sofern er nur konsequent zu Ende gedacht werde, auf eine atheistische Position hinaus und sei von daher mit dem christlichen Glauben unvereinbar. Kreationisten wären demzufolge die hellsichtigeren Christen … Dass der Darwinismus zwangsläufig auf einen Atheismus hinausläuft, ist jedoch mehr als fraglich, allein schon deshalb, weil in diesem Fall Darwin selbst die Pointe seiner Theorie entgangen wäre. Der (Neo-)Darwinismus, verstanden als eine Theorie über die Mechanismen der Evolution (Selektion und Mutation), rekurriert auf keine transzendenten Ursachen und Ziele, weil er sie zur Erklärung der Phänomene ebenso wenig benötigt wie Astrophysik oder Molekularbiologie. Daraus folgt nicht, dass der Darwinismus die Annahme transzendenter Ursachen und Ziele ausschließt oder im Widerspruch dazu steht. Daraus folgt auch nicht, dass sich die Entwicklung von Leben und Bewusstsein nichts anderem als einem Zufall verdankt. Als Darwinist kann man das zwar so sehen, man muss es aber nicht. Der Darwinismus ist eine Theorie über die Gesetzmäßigkeiten der Evolution, keine Ideologie für oder wider metaphysische Zwecke. Aus diesem Grund kann man durchaus Darwinist und Christ sein – und dabei sogar noch ›intellektuell befriedigt‹.
Christlicherseits ist der Darwinismus allerdings nicht zum theologischen Nulltarif zu haben. Er nötigt zu einem immer wieder von neuem ansetzenden Überdenken und Durchdenken des tradierten Glaubensbekenntnisses, ähnlich wie das Platonismus, Aristotelismus, Kantianismus oder Hegelianismus auf ihre Weise und zu ihrer Zeit getan haben. Dass der christlichen Tradition dies immer wieder gelang, ist für viele Christen Ausdruck der Lebendigkeit und Überzeugungskraft ihres Glaubens. Für andere ist es – aus welchen Gründen auch immer – ein steter Anlass zu Angst und Sorge.«

Im Prinzip genauso wie der Theologe Kreiner im Jahre 2005 hat Karl May schon im Jahre 1875 (im ›Buch der Liebe‹) argumentiert. In der breiten Öffentlichkeit und leider auch in der May-Szene hat das fast niemand zur Kenntnis genommen. Seriöse Forscher sollten die bedenkenswerte Rezeption der Evolutionslehre durch Karl May würdigen und groß herausstellen und nicht – wie Sudhoff im KMV-Band 87, S. 33) – kleinreden.
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Helmut
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Beitrag von Helmut »

Thomas Math hat geschrieben: Lieber Herr Fleischer,nur die Deutschen bezeichnen manche Religionsgemeinschaften als Sekten,Lutheraner sind hier nur ein Teil der protestantischen Glaubensgemeinschaften,da gibt es noch Methodisten,Presbyterianer,Baptisten usw usw. Wer gibt jemandem das Recht eine andere Glaubensgemeinschaft als Sekte zu bezeichnen.

Und es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen ich sage mal fundamentalistischen Protestanten und er katholischen Kirche hier.
Kein erstzunehmender Katholik hier wuerde sagen ,die Bible muesse wortwoertlich verstanden werden.

Schon interessant zu was fuer Diskussionen May immer wieder anregt.
Entschuldigung, wenn ich da in der Diskussion nochmals zurückfalle (ich heisse übrigens nicht Fleischer, sondern Helmut Moritz).
Mir scheint das eher ein Gegensatz zwischen dem "mittelwestlichen" fundamentalistisch protestantisch geprägten "Bible Belt" und den Oststaaten (wo die kath. Kirche m.W. am meisten verbreitet ist) zu sein,
als ein Gegensatz der Konfessionen an sich.

Helmut
Hermann Wohlgschaft
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Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Schon mehrmals wurde in diesem Thread wiederholt, dass das ›Buch der Liebe‹ eine Auftragsarbeit gewesen sei. Das stimmt, zweifellos. Nur sollte man daraus keine falschen Schlüsse ziehen, etwa den, dass dieses Werk nicht ernst zu nehmen sei oder May selbst nicht geglaubt habe, was er im ›Buch der Liebe‹ (in der 1. und 3. Abteilung, nur diese Texte sind wirklich interessant!) geschrieben hat.
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