Er ist m.E. so [gleichsam] atemberaubend, daß ich ihn gern noch einmal hier wiedergebe
»Die Leiche eines aus dem Paradies Gestürzten fiel in das Licht; da dunkelte es für einen Augenblick, und dieser Augenblick ist unser Erdenleben; da herrscht nun die Verwesung der Leiche. - - - Meine Brüder, es gibt - - - Krieg!«
»Wo - wo - wo - - - wo?« rief es rundum.
»Hier - - bei uns - - im Lande unserer »Shen«! Der Bote brachte mir die Trauerkunde. Fragt nicht, weshalb, und fragt auch nicht, mit wem? Ich aber frage im Namen der Menschheit in dieses tiefe Dunkel, in diese Finsternis hinein: - - -«
Er kam nicht dazu, weiterzusprechen, denn plötzlich wurde es wieder hell, fast heller noch, als es vorher gewesen war, um uns und auch da draußen, im Freien. Die Leiche des verunglückten Dilke war, ob durch Naturkraft oder durch Menschenhand, das ließ sich jetzt nicht sagen, beseitigt worden, und sofort kehrte das Licht in die verfinsterten Körper zurück. Von neuem stand das Kreuz in weithin leuchtender Glut, und überall ertönten jubelnde Stimmen, seine Rückkehr zu begrüßen. Bei seinem Lichte sahen wir die Scharen der Menschen, welche aus dem Dorfe hinauf nach der Kapelle zogen. Das waren nicht nur die bekehrten Anhänger der Fan-Fan, sondern Hunderte und aber Hunderte mehr, die sich ihnen angeschlossen hatten.
»Noch habe ich die Frage nicht ausgesprochen, so ist schon die Antwort da!« rief Fu. »Ich hoffe, daß wir alle sie verstehen! Ziehen wir jetzt mit nach der Kapelle. Dort fließt uns die Quelle des Lichtes, das zwar verdunkelt werden, doch nie verlöschen kann!«
»Ja, steigen wir mit hinauf,« stimmte der Ho-Schang bei. »Nicht hier, sondern dort oben ist der rechte Platz, die kaiserlichen Worte zu verlesen, die ich Euch mitzuteilen habe. Sie sichern Euch die allerhöchste Gnade und allerhöchsten Schutz; das sollen Alle hören, die sich jetzt dort versammeln. Wir feiern heut den Shen-Ta-Shi, den großen Tag der »Shen«, doch reicht er über Tag und über Nacht, geht über Monden, über Sonnen hin und wird auf Erden nie und nimmer enden!«
Da faltete der alte, ehrwürdige Reverend die Hände und sprach:
»Die allerhöchste Gnade und der allerhöchste Schutz! Im Sinne unserer »Shen« also die Gnade und der Schutz des Allmächtigen und Allliebenden, bei dem es ewig Frieden gibt, selbst wenn des Krieges Ruf hier bei uns Törichten sogar am »großen Tag der Menschlichkeit« erklingt. Hinauf zu ihm, zu unserer Kapelle! Gleich ist es Mitternacht; sie soll uns betend - dankend - hoffend finden!« - - -