Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

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Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Helmut »

Thomas Math hat geschrieben:Was war das mit Heine und den Nazis ?
Apropos fuer besonders religioes habe ich Heine nie gehalten (ein Grund ihn eigentlich zu moegen) was sollte der Hinweis auf das Elaborat eines Juden,war Heine nicht evangelich zumindest pro forma ?
Da kommt die vollkommen idiotische Rassetheorie der Nazis ins Spiel, für die ja die Juden keine Glaubensgemeinschaft sondern eine "Rasse" (was immer das auch sein mochte); und da hätte es dann natürlich nichts geholfen, auch wenn er sich noch so oft hätte taufen lassen.
So galt ja auch Felix Mendelssohn Bartholdy als "jüdischer" Komponist, auch wenn er so Werke, wie dei "Reformations-Sinfonie" oder das Oratorium "Paulus" geschrieben hat.

Heine müsste man eigentlich als "jüdischen Atheisten" bezeichnen, dieser Ausdruck stammt von Hendryk Broder, der dies für sich reklamiert.

Helmut
Zuletzt geändert von Helmut am 21.5.2010, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
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rodger
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von rodger »

Handy ist wohl eine dt.Eigenkreation heisst es doch in Englisch etwas voellig anderes als cell phone oder mobil phone.
Pidgin English so to speak.
Entstanden im Schwäbischen.

("Hänn die koi Schnua ?")

:mrgreen:
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Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Helmut »

Thomas Math hat geschrieben:
markus hat geschrieben:
Thomas Math hat geschrieben:Was heisst denn cell phone auf Franzoesisch ?
Weiß nicht. Zumindest nicht Handy.
Oder Computer,internet ,email ?
Auf deutsch Rechner, internationales Rechnernetzwerk und elektronische Post. Es gibt also deutsche Wörter dafür. Aber auf Englisch klingt das ja viel 'cooooler' :lol: .

Also erstens finde ich die dt,Sprache fast so schoen und cool wie Afrikaans und schoener als Englisch.Aber jede Sprache lebt und nimmt dadurch Fremdwoerter auf.Das es heutzutage englische sind, ist doch ok.
Handy ist wohl eine dt.Eigenkreation heisst es doch in Englisch etwas voellig anderes als cell phone oder mobil phone.
Pidgin English so to speak.
Um mich mal wieder als "Meister des unnützen Wissens" zu beweisen; "Handy" stammt doch aus dem Englischen, es war die ursprüngliche Bezeichnung der Geräte, für die sich dann kurze Zeit später die Bezeichnung "Walkie-Talkie" durchgesetzt hat.

Helmut
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Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Helmut »

Thomas Math hat geschrieben:
computer heißt ordinateur
Jetzt waere noch gut zu wissen,wieviele dieses Wort auch statt Computer benutzen,.
Wenn die guten Franzosen Anschluss ans Weltgeschehen halten wollen ,muessen sie auch Englisch lernen.
Da die Franzosen, insbesondere was ihre Sprache und die Schreibweise (die niemand auf der Welt vollständig beherrscht) über einen sehr großen Nationalstolz verfügen, gab und gibt es dort immer wieder Versuche fremde Bestandteile in der französischen Sprache zu vertreiben. So müssen (oder mussten) französische Sender hauptsächlich Lieder in eigener Sprache ausstrahlen, was ja auch in Deutschland hin oder wieder im Gerspräch ist. Diese Versuche waren meist auch immer von Erfolg gekrönt.
Ich war übrigens in einer Firma beschäftigt, die in den letzten Jahren an eine französische Firma verkauft wurde; und habe dabei unter anderem gelernt, dass es in Frankreich noch viel stärker gefestigte Hierarchien im Berufsleben gibt als in Deutschland, was insbesondere Meetings immer sehr kompliziert machte, denn zum einen war "Company Language" natürlich Englisch (im Konzern waren auch US-Firmen), und dann war man nie sicher, ob Übereinkünfte auch gültig waren, denn die französichen Teilnehmer hatten nie soviel Vollmacht, sodass sie immer hinterher zu ihren Chefs gehen mussten.

Helmut
Hermann Wohlgschaft
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

War Heinrich Heine ein »jüdischer Atheist« (Helmut bzw. Hendryk Broder)?

Heine übertrug zwar, 1844, in seinem Gedicht ›Deutschland. Ein Wintermärchen‹ die Religionskritik Ludwig Feuerbachs in satirische Verse, um den Gottes- und den Jenseitsglauben als leere Versprechung zu geißeln. In seinen letzten Lebensjahren aber kehrte Heine, in höchster geistiger Klarheit, zum Gottesglauben jüdischer Prägung zurück – in einem erschütternden Ringen mit Gott auf dem Kampfplatz eines achtjährigen, sehr leidvollen Krankenlagers.
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rodger
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von rodger »

Aus der Wikipedia:
In seinem Testament von 1851 bekannte er sich zum Glauben an einen persönlichen Gott, ohne sich aber einer der christlichen Kirchen oder dem Judentum wieder anzunähern. In seinem Testament heißt es:

„Obschon ich durch den Taufakt der lutherischen Konfession angehöre, wünsche ich nicht, daß die Geistlichkeit dieser Kirche zu meinem Begräbnisse eingeladen werde; ebenso verzichte ich auf die Amtshandlung jeder andern Priesterschaft, um mein Leichenbegängnis zu feiern. Dieser Wunsch entspringt aus keiner freigeistigen Anwandlung. Seit vier Jahren habe ich allem philosophischen Stolze entsagt und bin zu religiösen Ideen und Gefühlen zurückgekehrt; ich sterbe im Glauben an einen einzigen Gott, den ewigen Schöpfer der Welt […]“

Im Dezember 1851 stellte er noch einmal fest:

„Ausdrücklich widersprechen muß ich jedoch dem Gerüchte, als hätten mich meine Rückschritte bis zur Schwelle irgendeiner Kirche oder gar in ihren Schooß geführt. (…) Ich habe nichts abgeschworen, nicht einmal meine alten Heidengötter, von denen ich mich zwar abgewendet, aber scheidend in Liebe und Freundschaft.“

(Nachwort zum Romanzero)

Trotz seines Leidens kamen Heine Humor und Leidenschaft nicht abhanden. Die letzten Monate seines Lebens erleichterten ihm die Besuche seiner Verehrerin Elise Krinitz, die er zärtlich „Mouche“ nannte. Sie wurde zu seiner „angebeteten Lotosblume“. Wegen Heines Hinfälligkeit konnte sich diese Anbetung jedoch nur auf rein geistiger Ebene entfalten. Er kommentierte dies selbstironisch in den Versen

Worte! Worte! keine Thaten!
niemals Fleisch, geliebte Puppe.
Immer Geist und keinen Braten,
Keine Knödel in der Suppe

Dass er sogar über den Tod noch scherzen konnte [...] zeigt sein Gedicht Der Scheidende:

Erstorben ist in meiner Brust
Jedwede weltlich eitle Lust,
Schier ist mir auch erstorben drin
Der Haß des Schlechten, sogar der Sinn
Für eigne wie für fremde Not -
Und in mir lebt nur noch der Tod!

Der Vorhang fällt, das Stück ist aus,
Und gähnend wandelt jetzt nach Haus
Mein liebes deutsches Publikum,
Die guten Leutchen sind nicht dumm,
Das speist jetzt ganz vergnügt zu Nacht,
Und trinkt sein Schöppchen, singt und lacht -
Er hatte recht, der edle Heros,
Der weiland sprach im Buch Homeros':
Der kleinste lebendige Philister
Zu Stukkert am Neckar, viel glücklicher ist er
Als ich, der Pelide, der tote Held,
Der Schattenfürst in der Unterwelt.
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Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Helmut »

Um jetzt noch einen Bogen zu schlagen, genau dieses Gedicht hat auch Hans Wollschläger in Nürnberg bei der Lesung, bei der ich ihn zum letzten Mal sah, rezitiert.

Helmut
Thomas Math
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Helmut hat geschrieben:[
Heine müsste man eigentlich als "jüdischen Atheisten" bezeichnen, dieser Ausdruck stammt von Hendryk Broder, der dies für sich reklamiert.

Helmut
Wieso nicht einfach deutschen Atheisten ?

Fuer mich gibt es a.)Menschen juedischen Glaubens (den ich fuer genauso unsinnig halte wie alle Religionen) oder b.)Israelis
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rodger
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von rodger »

Helmut hat geschrieben:Um jetzt noch einen Bogen zu schlagen, genau dieses Gedicht hat auch Hans Wollschläger in Nürnberg bei der Lesung, bei der ich ihn zum letzten Mal sah, rezitiert.
Wie sagte seinerzeit ein Bekannter in Oldenburg, als Edith Clever bei Peter Stein 'Berliner Schaubühnen'-Protagonistin und in einigen Insiderkreisen eine der 'Göttinen' war, wenn man bedenke daß sie früher in Bremen gespielt habe, so nah, und man sie nicht gesehen habe, es sei ja geradezu ein Verbrechen ...

:(
Zuletzt geändert von rodger am 21.5.2010, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben: , in höchster geistiger Klarheit, zum Gottesglauben jüdischer Prägung zurück – in einem erschütternden Ringen mit Gott auf dem Kampfplatz eines achtjährigen, sehr leidvollen Krankenlagers.
Also geistige Klarheit und Aberglaube sind doch zwei Paar Stiefel,oder ?
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rodger
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben:
Helmut hat geschrieben:[
Heine müsste man eigentlich als "jüdischen Atheisten" bezeichnen, dieser Ausdruck stammt von Hendryk Broder, der dies für sich reklamiert.

Helmut
Wieso nicht einfach deutschen Atheisten ?
Weil er (Broder) vermutlich so etwas meint wie "die Geburt des Atheismus aus dem Geiste des Jüdischseins", für sich persönlich ...

:wink:
Thomas Math
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Helmut hat geschrieben: Da die Franzosen, insbesondere was ihre Sprache und die Schreibweise (die niemand auf der Welt vollständig beherrscht) über einen sehr großen Nationalstolz verfügen, gab und gibt es dort immer wieder Versuche fremde Bestandteile in der französischen Sprache zu vertreiben. So müssen (oder mussten) französische Sender hauptsächlich Lieder in eigener Sprache ausstrahlen, was ja auch in Deutschland hin oder wieder im Gerspräch ist. Diese Versuche waren meist auch immer von Erfolg gekrönt.

Helmut
Patriotismus ja uebertriebener unkritischer Nationalstolz nein,da haben die Franzosen noch viel zu lernen,vielleicht sollte man ihnen mal sagen das die Zeiten der Grande Nation endgueltig vorbei sind.Es ist eine kleine Mittelmacht ,deren Sprache ausserhalb Frankreich und Belgiens immer mehr an Bedeutung verliert.
Dernen
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Dernen »

markus hat geschrieben:Gibts bei uns im Rheinland nicht... :|
Nämlich "chaiselongue". Doch, gab es auf jeden Fall, ist aber inzwischen aus der Sprache weitgehend verschwunden. Mein Oma verwendete es noch.
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Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Helmut »

rodger hat geschrieben:
Thomas Math hat geschrieben:
Helmut hat geschrieben:[
Heine müsste man eigentlich als "jüdischen Atheisten" bezeichnen, dieser Ausdruck stammt von Hendryk Broder, der dies für sich reklamiert.

Helmut
Wieso nicht einfach deutschen Atheisten ?
Weil er (Broder) vermutlich so etwas meint wie "die Geburt des Atheismus aus dem Geiste des Jüdischseins", für sich persönlich ...

:wink:
Weil er damit den (seiner Meinung nach immer noch hier spürbaren) idiotischen Rassismus der Nazis (satirisch, aber nicht nur) auf die Spitze treiben will.

Helmut

PS.: Jetzt kannst Du Dir eine mögliche Erklärung aussuchen :wink:
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rodger
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von rodger »

Dernen hat geschrieben:
markus hat geschrieben:Gibts bei uns im Rheinland nicht... :|
Nämlich "chaiselongue". Doch, gab es auf jeden Fall, ist aber inzwischen aus der Sprache weitgehend verschwunden. Mein Oma verwendete es noch.
Das habe ich gar noch aus meiner Kindheit im Rheinland-fernen Oldenburg im Ohr ...
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