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Verfasst: 8.10.2006, 17:42
von Thomas Math
Leider ja,obwohl mich die Krankheitsbiografie Mays schon interessieren wuerde.
Innerhalb der May-Forschung wurden trotz mangelnder Fakten ja immer mal wieder abstruse und nicht so abstruse Spekulationen angestellt,man denke nur an W.Thomas und andere.

Verfasst: 8.10.2006, 18:36
von Kurt Altherr
Im Mai 2006, Herr Math, haben sich 15 hochkarätige Karl-May-Forscher zusammengefunden, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Karl Mays Leben und Werk - sicherlich auch seine Krankheiten - noch gründlicher und intensiver zu erforschen, wobei ich Sie bitte, bezüglich der Formulierung "hochkarätig" mich nicht als Utopisten zu bezechnen. :lol:

Viele Grüße nach Minnesota
Kurt Altherr

Verfasst: 8.10.2006, 19:16
von Ralf Harder
Kurt Altherr hat geschrieben:Im Mai 2006, Herr Math, haben sich 15 hochkarätige Karl-May-Forscher zusammengefunden, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Karl Mays Leben und Werk - sicherlich auch seine Krankheiten - noch gründlicher und intensiver zu erforschen, wobei ich Sie bitte, bezüglich der Formulierung "hochkarätig" mich nicht als Utopisten zu bezechnen. :lol:

Viele Grüße nach Minnesota
Kurt Altherr
Seit vorgestern sind es 16 Personen. Unser Impressum wurde dementsprechend geändert, was unter "Neue Seiten der Karl-May-Stiftung" als "Aktualisierung" auch vermerkt worden ist. Als hochkarätig haben wir uns nie bezeichnet, dies werden wir auch nicht tun. Eine derartige Ironie liegt uns fern.

Entfernen wir uns bitte nicht vom Thema. Hier geht es um "Das Buch der Liebe".

Mit besten Grüßen
Ralf Harder

Verfasst: 9.10.2006, 4:40
von Thomas Math
Zu diesem Thema gibt es einen ganz amuesanten thread in einem ein wenig lebendigeren Forum

Verfasst: 9.10.2006, 7:31
von Hermann Wohlgschaft
In welchem andern Forum gibt es "zu diesem Thema" - also zum 'Buch der Liebe' - einen "amüsanten Thread"? Was übrigens den 'Kampf der Kulturen' oder gar die militärische Gewalt betrifft, sagt Karl May im 'Buch der Liebe' ein klares Nein.

Verfasst: 9.10.2006, 15:04
von Thomas Math
Ich meinte nicht zum Buch der Liebe sondern zur den Herren Altherr und Harder erwaehnten Gruendung einer Forschungs-und Arbeitsgemeinschaft.

/www.karl-may-buecher.de/

Verfasst: 9.10.2006, 16:49
von Kurt Altherr
Den Beitrag von Herrn Wohlgschaft aufgreifend ist es schon interessant festzustellen, das der Friedensgedanke und das Abschwören von Gewalt sich durch das gesamte Werk Karl Mays zieht, von "Das Buch der Liebe" (1875) bis hin zu "Winnetou IV" (1909/10), sieht man von einigen "Ausrutschern" einmal ab.
Aber wie Rüdiger einmal so treffend schrieb, wir stehen ja alle mal "neben dem Gleis", warum nicht auch und gerade Karl May, wie seine Biografie mehrfach zeigt.

Verfasst: 15.10.2006, 18:31
von Hermann Wohlgschaft
Nicht nur was den Friedensgedanken betrifft, auch sonst nimmt das ›Buch der Liebe‹ (in den von May verfassten Partien) das philosophische und religionspsychologische Gedankengut des Spätwerks in vieler Hinsicht vorweg. Andrerseits ist May nicht einfach stehen geblieben auf dem Stand von 1875. »Es wäre ja auch betrüblich«, schrieb Claus Roxin, »wenn May am Ende seines Lebens nicht mehr Einsichten gehabt hätte als in der Jugend.« Bezeichnend für den älteren Autor ist z. B. die stärkere Hinwendung zum ›weiblichen Prinzip‹, während das männliche Heldenideal allmählich verblasst. Im Jahrbuch der KMG 2006 lege ich dies ausführlich dar.

Verfasst: 18.10.2006, 20:15
von Hans-Jürgen Düsing
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Wer übrigens hat die heimlichen Spiller- und Haeckel-Zitate im ›Buch der Liebe‹ entdeckt? Herr Sudhoff oder ein anderer? Aus Sudhoffs Vorwort zum KMV-Band 87 geht das nicht eindeutig hervor.
So fragte Herr Wohlgschaft am 25.09.
Nun - vorbehaltlich weiterer Meldungen: ich weiß nicht, wann Herr Sudhoff Herrn Spiller entdeckt hat, aber er ist nicht der einzige, der bereits einige Zeit vor der Veröffentlichung des GW 87 sowohl Spiller als auch Haeckel als Quelle entdeckt hat. Bereits im März stieß ich zufällig auf
www.philos-website.de wo zwar nicht der ganze Spiller-Text, aber doch wesentliche Teile seines Buches widergegeben werden (ausreichend für den Nachweis, dass das BdL seitenweise und wörtlich aus dieser Quelle stammt). Wenig später habe ich bei weiterer Durchsicht des KMG-Reports auch Haeckel identifiziert - unabhängig von Herrn Sudhoff, der über meinen Spiller-Fund informiert war.

Im übrigen findet sich im GW 87 auf Seite 502 ein bereits in der Vorlage von 1876 vorhandener Druckfehler, der unbemerkt in die neue Herausgabe übernommen wurde: Rede ist von Karl dem Großen (auch ohne dessen Lebensdaten nachzuschlagen, erinnere ich mich an das Krönungsdatum 25.12.800 - das galt zu meiner Schulzeit als Allgemeinbildung), und dieser Karl soll bereits 705 Gesetze erlassen haben?

Hans-Jürgen Düsing

Verfasst: 19.10.2006, 0:01
von Dr. Dieter Sudhoff
Hallo Herr Düsing,
das ist jetzt dumm gelaufen: Auf Prioritäten lege ich eigentlich keinen Wert, wichtig ist, was man aus Entdeckungen macht. Aber sowohl Spiller wie Haeckel habe ich im Februar 2006 entdeckt. Sie kamen leider in beiden Fällen etwas zu spät. Im März (Stand der Mitarbeitertagung in Fulda) hatten Sie nicht einmal Spillers Originalwerk.
Im übrigen haben Sie seinerzeit einen Beitrag für die "Mitteilungen der KMG" angekündigt, der sich doch hoffentlich nicht auf diese banale Entdeckung eines Plagiates beschränken sollte. Wer war dieser Mann? Wie sah er aus? Wie hat er gelebt? Gibt es sonst noch Korrespondenzen in seinem Werk? Im May-Zusammenhang interessiert dieser Mann mehr als das Krönungsdatum von Karl dem Großen.
Dr. Dieter Sudhoff

Verfasst: 19.10.2006, 12:27
von Kurt Altherr
Im Jahre 705 gab es noch keinen deutschen Kaiser sondern erst am 25. Dezember 800 mit der Krönung von Karl dem Großen zum ersten deutschen Kaiser, wie Herr Düsing korrekt schreibt.

Solche Fehler und Unstimmigkeiten hätten in der Buchausgabe schon korregiert oder zumindest darauf hingewiesen werden müssen.

Natürlich nur eine Kleinigkeit, aber für den Leser doch recht ärgerlich.

Verfasst: 19.10.2006, 13:29
von JennyFlorstedt
Römischer Kaiser, nicht deutscher. Wenn schon - denn schon.
Abgesehen davon gibt es auch Leute die behaupten, es hätte ihn nie gegeben. Und außerdem will ich weiter der Schlammschlacht zuschauen.


Jenny Florstedt

Verfasst: 19.10.2006, 13:46
von Kurt Altherr
Die Krönung als römischer Kaiser sollte an die Wiederherstellung des alten römischen Reiches anknüpfen, allein es war mehr Idee als reale Wirklichkeit.

Für das deutsche Geschichtsbewußtsein seit der Reichsgründung 1871 war und ist Karl der Große der erste deutsche Kaiser. Auch Karl May dürfte dies um 1875 als Redakteur bei Münchmeyer erst recht so gesehen haben.

Verfasst: 19.10.2006, 13:53
von JennyFlorstedt
Kurt Altherr hat geschrieben:Für das deutsche Geschichtsbewußtsein seit der Reichsgründung 1871 war und ist Karl der Große der erste deutsche Kaiser.
Naja.. ICH würde ja die Geschichte und das "deutsche Geschichtsbewusstsein" gern getrennt behandeln. Die haben vermutlich mitunter nur sehr wenige Berührungspunkte.

Und die Deutungshoheit über Mays Gedanken würde ich auch lieber den anwesenden Biografen überlassen.

sich aus der Diskussion wieder verabschiedend..

Jenny Florstedt

Verfasst: 19.10.2006, 14:50
von rodger

Und die Deutungshoheit über Mays Gedanken würde ich auch lieber den anwesenden Biografen überlassen.
Warum denn nun dieses ?

Zugvögel finden auch nach Süden, ganz ohne Kartenwerke etc., wurde ich gerade im "Buch der Liebe" drauf aufmerksam gemacht, so ab und zu steht da nämlich auch mal was Vernünftiges drin.