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Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 11:49
von Zwockel
Er wollte seine Ehefrau motivieren, selber als Autorin tätig zu werden, leider vergebens. Emma May hat sich für die schriftstellerische Arbeit ihres Mannes wenig interessiert, allerdings war das Interesse an seinen Honoraren umso größer.

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 12:08
von rodger
Zwockel hat geschrieben:Er wollte seine Ehefrau motivieren, selber als Autorin tätig zu werden
Daß Karl May gelegentlich 'blauäugig' sein konnte, will ich gar nicht dementieren. Aber ob SO blauäugig ... ? :wink:

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 12:25
von Zwockel
Hab das wo gelesen, dass May diese Absicht hatte. Ich dachte, sie wüssten das genau. Wie Herr Math schrieb, kennen sich doch sehr gut über Karl May aus.

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 12:27
von rodger
'Zwar weiß ich viel, doch möcht' ich alles wissen' ...

So weit ist es aber noch lange nicht.

:wink:

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 15:43
von Helmut
Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass May eine Zeitlang die Absicht hatte, aus Emma eine "ideale Schriftstellersgattin" zu machen, die auch selbst ein wenig schrieb. (Später hat er dann versucht, sie zu "geringeren" Tätigkeiten wie Briefe beantworten, zu drängen.) Dieses Vorhaben war m.M. nach allerdings nicht Emma gegenüber "blauäugig", sondern sich selbst gegenüber; denn das war offensichtlich seine eigene Vorstellung einer "glücklichen und idealen Schriftsteller-Ehe".
Aber das war dann wohl doch nicht das einzige Motiv des verwendeten Pseudonyms; das war viel simpler, er wollte einfach verschleiern, dass er die gleich Geschichte mehrfach an verschiedene Zeitschriften verkaufte (um mehr Geld zu bekommen).

Helmut

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 15:56
von Helmut
"Die Rache des Ehri" enstand im übrigen für die Zeitschrift "Frohe Stunden" des Verlegers Bruno Radelli. Bei dieser Zeitschrift hatte ja May nach seiner "ersten Trennung" von Münchmeyer wiederum den Redakteursposten angetreten, da er durch "freie Schriftstellerei" doch noch nicht genügend Geld für Emma und sich verdiente. Daher vielleicht auch der Versuch Emma gegenüber, ihn doch etwas zu unterstützen (und nicht nur sein Geld auszugeben).

(Vergleiche mit einem etwaigen Original eines anderen Schriftstellers findet man vielleicht in dem entspr. Reprint der KMG, falls man sich nicht zu hoch über so etwas stehend dünkt.)


Helmut

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 16:07
von Doro
Wie ausgeschlossen ist es denn, dass Emma die Idee zu dieser Geschichte hatte, bzw. sie in der Tat grob skizierte, woraus dann der 'Könner' sprich Ihr Gatte die Story gestrickt hat?

Nur mal so in den Raum hineingefragt?

*Kopf einzieh in Erwartung von fliegenden Geschossen*
:mrgreen:

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 16:17
von Helmut
Ausgeschlossen wohl nicht; aber da Emma (wie man so hört) selber nicht mal las, ist es eher sehr unwahrscheinlich. Ausserdem wäre das dann wohl auch einmalig.

Helmut

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 16:38
von Doro
:shock: Sie las nicht??? :shock:

Was wollte Sie dann mit nem Schriftsteller und, was mich noch viel mehr erstaunt, was wollte er mit Ihr? :roll:

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 16:48
von Helmut
Da soll es wohl noch mehr geben, hört man immer wieder, zwischen Mann und Frau, als den Intellekt.
:wink:

Helmut

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 16:50
von rodger
Helmut hat geschrieben:Vergleiche mit einem etwaigen Original eines anderen Schriftstellers findet man vielleicht in dem entspr. Reprint der KMG, falls man sich nicht zu hoch über so etwas stehend dünkt.
Ist manchmal überraschend, wie unterschiedlich, bis zur (Teil-) Unverträglichkeit / Inkompatibilität, Denkweisen sind … Ich vermute mal die Bemerkung galt mir, bzw. einigen Bekundungen von Desinteresse bezüglich gewisser wissenschaftlicher Arbeiten, kritischen Anmerkungen in Sachen m.E. falscher Ansätze usw. Je nun, was hat das mit ‚hoch’, ‚niedrig’ u.dgl. zu tun, nichts. Ich werde mal nachgucken in dem Reprint, und nehmen wir mal an, ich fände dann eine entsprechende Stelle bei Gerstäcker, dann wäre das schon interessant für mich. Nur wenn May dann (Helmut und eine Handvoll anderer werden es auch ohne Hinweis verstehen, für die anderen: ich spiele im Folgenden auf etwas Bestimmtes, kürzlich schon angeschnittenes an, es ist aber m.E. nicht unbedingt erforderlich, Roß und Reiter nennend zum wiederhoten Male sozusagen darauf herumzureiten) die Quelle ergänzt, verkürzt, vermischt, abgeändert oder was auch immer hätte, was ja völlig in Ordnung und auch verständlich wäre, da er halt etwas Eigenes hineinbringen, kreativ damit umgehen will, und dann käme einer daher und mäkelte herum, das zeige halt nur, daß May schlampig arbeite, unpräzise sei u. dgl., dann würde ich halt denken, dieser Ansatz ginge, nach Art der Schulmeister, ordentlich an der Sache vorbei … Doch, es ist vergleichbar; ob es nun um eine Abenteuergeschichte geht, um weltanschauliche Betrachtungen oder Überlieferungen aus Religionen, ein Autor nimmt sich halt das Recht heraus, mit Quellen spielerisch, kreativ umzugehen, neu zu gestalten, zu formen, zu kneten … wer weiß denn wie authentisch ihrerseits die Überlieferungen sind, die sind doch auch oft im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert worden …

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 16:53
von rodger
Doro hat geschrieben: :shock: Sie las nicht??? :shock:

Was wollte Sie dann mit nem Schriftsteller und, was mich noch viel mehr erstaunt, was wollte er mit Ihr? :roll:
Lies mal die 'Pollmer-Studie' in Band 85, dann, um Herrn Schlämmer zu zitieren, weisse Bescheid ...

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 17:01
von Hermann Wohlgschaft
Zu Emma gibt es einen eigenen Thread (in der Sparte ›Seine Biographie‹).

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 17:05
von rodger
Helmut hat geschrieben:Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass May eine Zeitlang die Absicht hatte, aus Emma eine "ideale Schriftstellersgattin" zu machen, die auch selbst ein wenig schrieb.
"Welch eine Veranlagung zur Schriftstellersfrau!" steht in "Mein Leben und Streben", als er schildert, daß er sich ursprünglich hat von ihr täuschen lassen ...
Helmut hat geschrieben:Dieses Vorhaben war m.M. nach allerdings nicht Emma gegenüber "blauäugig", sondern sich selbst gegenüber; denn das war offensichtlich seine eigene Vorstellung einer "glücklichen und idealen Schriftsteller-Ehe".
Blauäugigkeit ist nicht zwangsläufig objektbezogen ... und wenn, dann hier m.E. durchaus ihr gegenüber: er hätte nicht erkannt, daß sie 'den Teufel tun werde', Geschichten zu schreiben ... "Sich selbst gegenüber" fände ich es nicht blauäugig, wenn er, bei einer anders "gestrickten" Partnerin, sich auch geistigen Austausch über die Arbeit wünschte.

Re: Gedanken zu diesem & jenem in "Die Rache des Ehri"

Verfasst: 10.1.2010, 17:39
von Doro
Helmut hat geschrieben:Da soll es wohl noch mehr geben, hört man immer wieder, zwischen Mann und Frau, als den Intellekt.
:wink:

Helmut
Ohh, ich vergaß... :oops:
:wink: