Sir John Retcliffe

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Prodinger
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Registriert: 23.4.2005, 18:18

Sir John Retcliffe

Beitrag von Prodinger »

Ein gro3er Mann: Sir John Retcliffe.

Er bekuemmert sich nicht um politische correctness.
Er sagt die Dinge, wie sie sind.

Freilich ist er auch manchmal ueberfordert.
So hei3t der juedische Boersenjobber Samuel Jonas
Hartmann und Hartwig abwechselnd. Das hat er sich wohl nicht
richtig gemerkt. Der schwarze Schmuel war frueher Einbrecher und
Zuchthaeusler. Magenta und Solferino ist ziemlich zeitgleich mit
Gustav Freytags Soll & Haben erschienen.
Das Motiv "preu3ischer Grundbesitzer wird von skrupellosem
juedischen Wucherer um sein Gut gebracht" findet sich oft.

Kardl May im SOHN hat auch so was. Naja, er hat wohl seine Vorbilder
studiert. Adelsstolze Offiziere, die bei den Wucherern Schulden machen,
finden sich auch in etlichen Texten der Zeit. Schnarrende Sprechweise,
dauern "auf Ehre" sagen, pointieren, sich duellieren, Schnurrbaerte
empor zwirbeln... Im Sohn gehen sie dann auch ins Bordell,
wo gluecklicherweise die ehrbaren verschleppten Toechter (Vanesca) errettet werden.

Dieser Jonas hat auch einen Sohn, der wohl urspruenglich nicht
geplant war, Leon=Levy. War auch ueblich, dies Umbenennen.

Karl Marx? Mordechai Levy!
Ludwig Boerne?
Berthold Auerbach?

Friedrich von Roebel ist der leichtsinnige Verschwender. Als er sogar
zum Wechselfaelscher wird, verbietet ihm sein Vater, sich eine
Kugel vor den Kopf zu jagen. Aber er mu3 als Freiwilliger nach
Solferino, um dort den Tod zu suchen. Eindringlichere Scenen
sind wohl kaum je geschrieben worden.

Republikaner blicken "unverschaemt" durch die Gegend, und die Jesuiten
kommen auch schlecht weg. Gegen diese glattrasierten sprachgewandten
Intriguanten zieht auch unser Balduin Moellhausen gern vom Leder.
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