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Villafranca

Verfasst: 12.12.2005, 8:55
von Helmut Prodinger
Ich bin wohl einer der wenigen Menschen, die innerhalb des letzten
halben Jahres 7 Baende "Villafranca" von Retcliffe gelesen haben.
Schade, da3 dieses Werk hier nie bis selten discutirt wird!

Einige der Hauptacteure sind "in letzter Minute" zum Verschwinden
gebracht worden: Otto von Roebel, Capitain Francois, Hector Frommentin,
Graf Stephan von Bathyanyi. Aber so, da3 sie wohl wieder erscheinen
koennten! Leider liegt mir die Fortsetzung Magenta und Solferino nicht vor.

Die gestohlenen Kinder (von Ximene resp. Amalie) sind auch nicht
wieder aufgetaucht.

Man kann nun in verschiedenen Sprachen fluchen: K tschortu, baszom
a lelkedet, Pesth, kurvanyad, teremtete,...

Man lernt was ueber Polkamamsells und Louis Napoleon, Mazzini,
die Geschichte von Neuenberg/Neuchatel, den Ausbruch von Kinkel,
das Testament des Czaaren,...

Der junge Karriereoffizier, der schon bei der Verhaftung von Andreas
Hofer eine Rolle gespielt hat, wird spaeter in Uruguay schwer reich.
Seine Tochter ist uebrigens auch entflohen, und bisher nicht wieder
in Erscheinung getreten, obwohl es Anspielungen gab, da3 sie
Kunstreiterin sein koennte.

Caecilie Palffy heirathet den widerlichen Trubetzkoi, damit ihr Geliebter
(SvB) vom Schaffot errettet wird. Sie lae3t sich aus Rache vom Slowaken
Matthias schwaengern, in Retcliffe's Scala einem sehr niederen Menschen.
Die Familie Trubetzkoi giebt es wirklich; ich traf einen Vertreter derselben
in Marseille am mathematischen Institut. Der hat thatsaechlich russische
Vorfahren.

Retcliffe bedient virtuos die ueblichen Cliches: Daenen sind boese
(Schleswig und Holste(i)n), Juden (... da brauch ich nix zu sagen),
Jesuiten (hat Villafranca was damit zu thun? Das Wort Villafranca
kommt im Text bislang kaum vor!)

Explicite Grausamkeit hat es auch!

Also bitte: lest und discutirt!