Spielregeln, Pseudos und diskursive Spielchen

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Spielregeln, Pseudos und diskursive Spielchen

Beitrag von Redaktion »

Guten Tag,

ich glaube, es ist Zeit für eine etwas grundsätzlichere Durchsage ;-)

Spielregeln
Dieses Forum dient der Diskussion und dem Informationsaustausch
rund um Karl May und einige verwandte Gebiete.

So lange sich ein Teilnehmer an dieses generelle Thema hält, ist
alles prima, die Sonne scheint und jeder freut sich.

Es kann natürlich kontrovers und auch heftig diskutiert werden
(das ist sogar wünschenswert, am Widerstand erst wächst die
Erkenntnis).

Was aber bei allem Engagement nicht passieren sollte, ist ein
Abgleiten in persönliche Anfeindungen, kleinliches Hin & Her und
öde Rechthaberei.

Wohin mit den Beiträgen?
Das Forum ist in verschiedene Bereiche unterteilt, deren
thematische Ausrichtung im Grunde selbsterklärend sind. Dass man
zum Beispiel unter "Karl May in Leipzig" nichts zur Auffürung von
Babel & Bibel in Hachenburg posten oder suchen sollte, dürfte
sich von selbst verstehen.

Diese Strukturen sind keine Ausprägung neurotischer Regulierungswut
oder dergleichen, sondern sollen der Diskussion ein Gerüst gebe
und das Auffinden von interessanten Gesprächen erleichtern. Das
gilt besonders für Neuankömmlinge, denen eine einigermaßen
konsequent durchgehaltene Sturkturierung den Zugang zum Forum
sehr erleichtert.

Bei Themen, die man nicht so recht unterzubringen weiß, bietet
sich der Saloon an.

Sperrungen von Teilnehmern
Wer sich dauerhaft im Ton vergreift, Themen aufbringt, die
vielleicht interessant sein mögen, aber nicht in das Spektrum des
Forum gehören oder sich in anderer Weise bemüht zeigt, das Forum
zur persönlichen Selbstdarstellung zu missbrauchen, der wird beim
ersten Mal für vier Wochen an die frische Luft gesetzt. Im
Wiederholungsfall wird der Teilnehmer dauerhaft gesperrt.


Pseudonyme
Manche Teilnehmer wählen bei der Anmeldung nicht ihren Namen,
sondern ein Pseudonym. Dagegen ist prinzipiell nicht zu sagen.

Doch es gibt immer wieder Zeitgenossen, die sich einen Spaß
daraus machen, sich unter verschiedenen Namen mehrfach anzumelden
und anschließend scheinbare Diskussionen vom Zaun brechen, durch
gehäufte Meinungsbeiträge gezielt Stimmung zu machen versuchen
und dergleichen mehr.

Ein solches Vorgehen wird als Missbrauch des Forums betrachtet.
Nun ist nicht ganz einfach, die missbräuchliche Anmeldung
mehrfacher Pseudonyme zu erkennen oder gar zu verhindern. Man
muss sich hier auf sein Gefühl und seine Erfahrung verlassen --
und kann natürlich auch irren.

Es kann also sein, dass ich beim Versuch, destruktive Einträge zu
verhindern, auch mal übers Ziel hinauschieße - in solchen Fällen
werden administrative Entscheidungen wie Sperrungen oder
Strangschließungen natürlich rückgängig gemacht.


So, das voerst mal dazu.

Nun diskutiert mal schön 8-)

Giesbert Damaschke, München
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Redaktion
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Beitrag von Redaktion »

Wer übrigens glaubt, das Spiel mit mehreren Pseudonymen sei eine typische Erscheinung der Karl-May-Szene, der täuscht sich --:
Die Mannheimer Web-Affäre
Im Internet-Forum der Tageszeitung "Mannheimer Morgen", ging es wochenlang heftigst zur Sache. Hier wurde der Mannheimer CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Dieter Reichardt zur Zielscheibe zahlreicher, nicht gerade zimperlicher Angriffe. Anfangs versuchte Reichard, mit den Teilnehmer und Kritikern zu diskutieren und ging so gar so weit, seine private Telefonnummer zu nennen, um strittige Punkte im persönlichen Gespräch zu klären. Es half alles nichts, die Beschimpfungen und Schmähungen hagelten weiter, bis Reichardt keinen anderen Weg mehr sah, als die Staatsanwaltschaft einzuschalten.

Die ermittelte wegen des Verdachts auf Beleidigung und übler Nachrede und förderte schließlich Erstaunliches zu Tage. Reichardt wurde überhaupt nicht von zahlreichen besorgten Bürgern im Internet angegriffen, sondern nur von einer Handvoll anderer CDU-Mitglieder, die im Internet-Forum des Mannheimer Morgens interne Partei-Streitigkeiten und -Intrigen austrugen.

Dass jemand unter einem Pseudonym einem anderen eins auswischen will, ist zwar kein schönes Verhalten, aber im Internet auch kein allzu ungewöhnliches. Doch das Ausmaß dessen, was die Mannheimer inzwischen die "Web-Affäre" nennen, ist bemerkenswert: Sven-Joachim Otto, einer der Teilnehmer, hat inzwischen zugegeben, dass er unter sage und schreibe 31 unterschiedlichen Namen aktiv war. Ganze Diskussionen, in denen Reichardt kritisiert und Otto gelobt wurde, waren nichts als Inszenierungen und reine Selbstgespräche der 31 erfundenen Teilnehmer untereinander. Einem anderen Teilnehmer glaubt die Staatsanwaltschaft gar über 50 verschiedene Pseudonyme zuordnen zu können, einem dritten weitere 19.

Schon das allein wäre skurril genug – pikant wird die Angelegenheit aber erst dadurch, dass sich hier nicht irgendwelche unreifen Teenager in Rage geschrieben haben, sondern erwachsene Menschen, bei denen weder die Ausbildung noch ihr Beruf darauf hindeuten, dass sie zu solchem Treiben fähig wären. Sven-Joachim Otto ist 35 Jahre alt, promoviert, Mitglied der CDU-Stadtfraktion und Sozialrichter. Der Mann mit den fünfzig Namen soll der Mannheimer Bürgermeister Rolf Schmidt (60) sein und die 19 Pseudonyme sollen seinem Schwiegersohn gehören. Otto hat sich inzwischen entschuldigt und bezeichnet sein Verhalten als unfaire "Kindereien [ ...] und eines 35-Jährigen nicht würdig".

Aus dem Newsletter Business-PC Daily
Giesbert Damaschke, München
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