mugwort hat geschrieben:
Die Mischung Leben und Werk finde ich originell.
Ohne diese Mischung bzw. deren Wahrnehmung wäre das Werk eher uninteressant ... ("Die Mischung macht's" ...
)
Ich
kann Karl May mittlerweile gar nicht mehr anders lesen oder darüber nachdenken als durchgehend den Bezug zum Leben wahrzunehmen bzw. mitzudenken ... Und ich schreibe bewußt "zum Leben" statt "zu seinem Leben", denn es ist nicht nur sein Leben, um das es da geht, sondern auch unseres ... 'das Karl-May-Problem ist das Menschheitsproblem', in der Tat ... (mehr dazu in einem neuen Thread "von Anfang an symbolisch"; mal wieder ein wenig Leben ins Forum bringen ...)
sondern diesen nur spielt.
So würde ich es nicht nennen. (So wie ich auch bedeutend lieber "Darsteller" statt "Schauspieler" sage / schreibe, denn, um es in einem Satz zu erklären, wenn einer "spielt", dann ist es nichts, aber wenn er darstellt, dann ist es was ... ("Gucken, nicht gucken spielen"; Karl Wesseler, Neunzehnhundertsiebenundsonstnochwas, 78 oder 79 wahrscheinlich, ist ja auch egal ... Voilà.)(Das "Voilá", liebe Gemeinde, bezieht sich freilich auf den zitierten vierwortigen Satz; einer sagt etwas und man versteht ein Prinzip. Für immer.))
Er träumt sich in diesen hinein, oder, damit es weniger "träumerisch" klingt, er versetzt sich in diesen hinein, bis zur Identität. (Wenn z.B. ein Schauspieler (nun sozusagen inkonsequenterweise doch wieder per üblichem Sprachgebrauch ...) die Nr. 3 aus den "Zwölf Geschworenen" spielt nein darstellt
und ihm dabei echte Tränen herunterlaufen wenn er am Ende das Bild vom Sohn aus dem Portemonnaie zieht, dann sind das nicht seine privaten Tränen, sondern dann ist er in der Rolle, es sind die Tränen des verletzten, trauernden Vaters ...)(und so kommt May als Old Shatterhand resp. Kara Ben Nemsi - manchmal - voll und ganz authentisch herüber, und ich nehme ihm dann das, was er mitteilt, voll und ganz ab ...)
Irgendwann bekommt man die Ebenen des Spiels nicht mehr auseinander
Das ging Karl May selber wohl ähnlich ...