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Fader Film

Verfasst: 10.7.2015, 14:48
von rodger
Hat jemand (gestern im Fernsehen oder vorher im Kino) "Lincoln" gesehen und konnte etwas damit anfangen ? Ich nicht ... Daß die Abschaffung der Sklaverei, verkürzt ausgedrückt, weniger aus Gutmenschentum geschah als aus einer Mischung aus Zeitgeist, Pragmatismus und Kalkül, hatte ich mir bereits gedacht ... Und daß die Vorgänge nicht geradlinig verliefen, sondern um Ecken und Kanten herum sich entwickelten, ebenfalls ... Dazu muß ich mir nicht stundenlanges synchronisiertes Palaver anschauen. (Daß ein ganz auf Sprechen reduzierter Film sehr reizvoll sein kann, haben z.B. seinerzeit Götz George und Jürgen Hentsch in "Der Totmacher" überzeugend vorgeführt ... nichts davon gestern ...) Nach vielleicht einer halben Stunde habe ich abgeschaltet, und die programmierte Videoaufnahme heute gelöscht ... und mich über die im Internet erwähnten guten Kritiken gewundert ...

Re: Fader Film

Verfasst: 13.7.2015, 12:56
von Helmut
Ich fand den Film gut und informativ; dass Lincoln bewußt den Friedensschluss mit den Südstaaten verzögert hat, weil er dann diesen Zusatz zur Verfassung (mit der Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz) nach der Unterwerfung der Südstaaten im Kongress nicht mehr durchbekommen hätte; und wie offensichtlich schon damals Stimmen gekauft wurden, das war mir so bisher nicht bekannt.
Dass die Nordstaaten wohl auch deshalb die Sklaverei abschaffen wollten, um billige Arbeitskräfte für die beginnende Industrialisierung zu bekommen, das wusste aich schon. (Wie ja auch der am. Bürgerkrieg wohl hauptsächlich ein Kampf Industrialisierung gegen Landwirtschaft (natürlich sehr verkürzt) war.)

Helmut

Re: Fader Film

Verfasst: 14.7.2015, 6:16
von Doro
Die Bedingungen waren ja ähnlich schlecht, das Kind bekam einen andern Namen und eine 'Art Legitimation'.