30 x John Wayne

markus
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von markus »

Davon habe ich übrigens auch gehört, daß Morricone extra im Vorfeld die Themen der einzelnen Hauptcharaktere schon komponiert hat und danach (u.a.) die Schauspieler ausgesucht wurden. Und Leone wollte unbedingt Henry Fonda haben und bekam ihn auch nach langen Verhandlungen. Er mußte ihn auch überreden keine Kontaktlinsen zu tragen, sondern mit seinen natürlichen blauen Augen aufzutreten. Fonda war besorgt um sein Image. Aber der Erfolg gab ihm Recht und Fonda vollzog einen glaubhaften Imagewechsel.
Auch wollte Leone angeblich Clint Eastwood, aber der war schon anderweitig beschäftigt. So nahm er den noch weitgehend unbekannten Charles Bronson und landete einen Volltreffer. Claudia Cardinale und Jason Robards standen ebenso auf seiner Liste. So entstand einer der ungewöhnlichsten, bekanntesten und vielleicht besten Western aller Zeiten (und als reiner Italowestern oder gar Spagetti-Western kann man ihn auch nicht einfach bezeichnen, er war schon mindestens zur Hälfte sehr amerikanisch, aber das war meiner Meinung auch so gewollt, nicht nur um ihn in Amerika groß raus zu bringen (was ein Reinfall war), sondern um auch aufzuzeigen daß es mit dem Western an sich zuende geht).

Interessanterweise arbeitete Morricone später an einen Film mit, in dem er sich selber und seine Musik persifliert. In einem Stück verarbeitet er die Musik aus drei Filmen zu einem Thema. Der Film ist quasi eine Persiflage auf die großen Italo-Western der 60er Jahre mit Terence Hill und wieder Henry Fonda (als alternder Revolverheld) und zwar handelt es sich um "Mein Name ist Nobody". Ein interessantes Thema. Ich weiß nur nicht mehr genau um welche drei Filme es sich genau handelt deren bekannte Themen zu einem verschmolzen wurden. Ich weiß nur daß ich das aus "Spiel mir das Lied vom Tod" genau heraus hören kann und eines aus dem Film "Zwei Glorreiche Halunken" stammen könnte.

http://www.youtube.com/watch?v=WzRaa3Oz ... re=related
Dernen
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von Dernen »

rodger hat geschrieben:Vielleicht gefallen mir deshalb die alten Western besser. Da ist die Welt noch so, wie sie halt nicht ist ...

:mrgreen:
und entschuldige bitte, wenn ich ansonsten nicht auf den hier genannten Film eingehe
Gehe ich recht in der Annahme, da einen Subtext zu sehen ?



:wink:
Nee, kein Subtext. Ich habe ihn einfach nicht mehr in Erinnerung.

Ach ja, @ Markus: Duschriebst weiter oben:

"Ich meinte damit, wer nach getaner Arbeit immer nur gleich Ruhe und Frieden hat, entspannten Feierabend, der weiß es gar nicht mehr zu würdigen (genau wie einer der immer nur Fleisch ißt, verliert den guten Geschmack daran)."

Da habe ich ein Hüsch-Zitat:

"Wer immer nur Buttercremetorte ißt, weiß eines Tages nicht mehr, wie Buttercremetorte schmeckt."
markus
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von markus »

Dernen hat geschrieben:Ach ja, @ Markus: Duschriebst weiter oben:

"Ich meinte damit, wer nach getaner Arbeit immer nur gleich Ruhe und Frieden hat, entspannten Feierabend, der weiß es gar nicht mehr zu würdigen (genau wie einer der immer nur Fleisch ißt, verliert den guten Geschmack daran)."

Da habe ich ein Hüsch-Zitat:

"Wer immer nur Buttercremetorte ißt, weiß eines Tages nicht mehr, wie Buttercremetorte schmeckt."
Ähnlich hat er sich mal zu Zuckertütchen/Zuckerwürfel die man in Cafes bekommt, geäußert.

http://www.youtube.com/watch?v=whZqOim4j3Q

:D
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rodger
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von rodger »

Heute sah ich 'Alamo'.

Hm. Zunächst: auch als Regisseur steht Wayne seinen Mann, durchaus. Da gibt es atmosphärisch einige gelungene Dinge, einige erfreuliche Feinfühligkeiten, eine berührende Szene mit einem weinenden Richard Widmark ...

Aber was das Ganze (für das Wayne sich verschuldet hat ...) nun sollte hat sich mir nicht wirklich erschlossen ... sie verteidigen eine unhaltbare Stellung so um die zwei Wochen um dann alle miteinander in die Binsen zu gehen ...

Immerhin wird hier auch der Feind einigermaßen 'edelmütig' dargestellt, im Gegensatz zu Waynes Vietnam-Film ...
markus
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von markus »

Ich hatte den einmal bis zur Hälfte vielleicht gesehen. Die Musik war klasse. Erinnerte mich irgendwie ans Waldröschen (oder umgekehrt, wie auch immer). Gibt bessere Filme mit John Wayne.
Hermine
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von Hermine »

markus hat geschrieben:Gibt bessere Filme mit John Wayne.
……… das finde ich auch. Der Film hat es auch nicht in mein Western-Archiv geschafft (was mir doch schon wieder leid tut – hätt ihn mir schon nochmal angeschaut) – aber im großen und ganzen kann ich mit diesem Heldenepos - in dem Wayne seine patriotischen Anwandlungen als Regisseur so richtig schön ausleben kann – auch nicht viel anfangen.
Nichtsdestotrotz…….. ich liebe diesen verdammten Republikaner, diese elende reaktionäre Kanaille (John Ford, Leslie Fiedler und Charlotte….)

:wink:
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rodger
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von rodger »

Dieser Tage sah ich den „Marshall“ mit einem sozusagen wirklich herzerfrischenden John Wayne, auch mit der Darstellerin des Mädchens hatte ich keine Probleme (Hermine Du schriebst im Maynfränkischen Forum seinerzeit von einer „vorlauten, nervtötenden Göre“, das empfand ich nicht, obwohl ich gegen vorlaute, nervtötende Gören ansonsten durchaus sozusagen allergisch bin ... man hat sie gelegentlich in großer Zahl um sich, z.B.in Drogeriemärkten, und nicht nur dort).

In der Wikipedia lesen wir zu diesem Film
Der amerikanische Western hatte in den 1940er und 1950er Jahren seine Glanzzeit; als der Film entstand, war dieses Genre bereits dabei, abzuklingen. Entsprechend zeigten sich die Helden oft müde und gebrochen. So auch in diesem Film, in dem John Wayne einen gealterten Haudegen spielt, wie in seinen meisten späten Western. In dieser Zeit hatten die seit den frühen 1960er Jahren aufkommenden Italo-Western ihren Vorbildern aus den USA bereits den Rang abgelaufen. Außerdem waren diese in ihrer Darstellung der gebrochenen Helden noch kompromissloser.
Nun, ob abklingen oder nicht das bleibt sich gleich, ich sehe einen solchen Film heute genauso gern wie vor vierzig oder auch fünfzig Jahren ... [Überhaupt hat mir jene Zeit insgesamt mehr 'gelegen', auch wenn sie freilich wie jede Zeit ihre Vor- und Nachteile hatte] Während Italowestern an mir eh und je vorbeigegangen sind, ich glaube einen davon habe ich mal komplett gesehen, das genügt ... Das soll gar nicht heißen daß ich etwas gegen sie hätte aber die anderen gefallen mir halt meistens besser ...

Nach dem 'Marshall' habe ich direkt Lust, mir dessen „Sequel“ „Rooster Cogburn“ (Cogburn, nicht Cockburn, liebe Hermine, bei Stöbern in alten Beiträgen fand ich gerade diese Deine aparte Schreibweise[, und schon wieder fiel mir etwas aus jenem Forum ein, aber, hier wie dort, Zitat Richard Wagner, „Ich sage nichts weiter !“ :mrgreen: ]) nochmal anzusehen (siehe weiter oben in diesem Thread) und vielleicht auch noch das Remake „True Grit“, wobei mir die älteren Versionen von Filmen meistens besser zu gefallen pflegen ... (kürzlich dieses 'Action'-Gehampel im Kino, das zwar den Namen Sherlock Holmes im Titel trug, aber mit dieser Figur nicht wirklich zu tun hatte, grauenvoll ... oder diese neue Moby Dick – Verfilmung mit einer seltsam „weichen“ Besetzung des Ahab, auch da sehr viel 'Action', aber um die geht es [bei so etwas] doch gar nicht, man könnte sie auch komplett weglassen ...)

*

Hier für die, denen der Beitrag in der vorliegenden Form zu kompliziert ist, noch einmal ohne die Klammern (das ist Service, was ... :D ):

Dieser Tage sah ich den „Marshall“ mit einem sozusagen wirklich herzerfrischenden John Wayne, auch mit der Darstellerin des Mädchens hatte ich keine Probleme.

In der Wikipedia lesen wir zu diesem Film
Der amerikanische Western hatte in den 1940er und 1950er Jahren seine Glanzzeit; als der Film entstand, war dieses Genre bereits dabei, abzuklingen. Entsprechend zeigten sich die Helden oft müde und gebrochen. So auch in diesem Film, in dem John Wayne einen gealterten Haudegen spielt, wie in seinen meisten späten Western. In dieser Zeit hatten die seit den frühen 1960er Jahren aufkommenden Italo-Western ihren Vorbildern aus den USA bereits den Rang abgelaufen. Außerdem waren diese in ihrer Darstellung der gebrochenen Helden noch kompromissloser.
Nun, ob abklingen oder nicht das bleibt sich gleich, ich sehe einen solchen Film heute genauso gern wie vor vierzig oder auch fünfzig Jahren ... Während Italowestern an mir eh und je vorbeigegangen sind, ich glaube einen davon habe ich mal komplett gesehen, das genügt ... Das soll gar nicht heißen daß ich etwas gegen sie hätte aber die anderen gefallen mir halt meistens besser ...

Nach dem ‚Marshall‘ habe ich direkt Lust, mir dessen „Sequel“ „Rooster Cogburn“ nochmal anzusehen und vielleicht auch noch das Remake „True Grit“, wobei mir die älteren Versionen von Filmen meistens besser zu gefallen pflegen ...

:D
Hermine
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von Hermine »

@Rüdiger: „Dieser Tage sah ich den „Marshall“ mit einem sozusagen wirklich herzerfrischenden John Wayne, auch mit der Darstellerin des Mädchens hatte ich keine Probleme (Hermine Du schriebst im Maynfränkischen Forum seinerzeit von einer „vorlauten, nervtötenden Göre“, das empfand ich nicht……..“

Naja, das ist sicherlich eine subjektive Wahrnehmung, wie diverse Menschen und Charaktere auf einen wirken …. mir ist die „alte“ Mattie einfach zu altklug und zu vorlaut, während Hailee Steinfeld als Mattie voll nach meinem Gusto ist. Sie ist genauso kompromisslos und stur wie Mattie eins, wirkt aber auf mich lang nicht so nervig….

@Rüdiger: „… ich sehe einen solchen Film heute genauso gern wie vor vierzig oder auch fünfzig Jahren ... [Überhaupt hat mir jene Zeit insgesamt mehr 'gelegen', auch wenn sie freilich wie jede Zeit ihre Vor- und Nachteile hatte] Während Italowestern an mir eh und je vorbeigegangen sind, ich glaube einen davon habe ich mal komplett gesehen, das genügt ... Das soll gar nicht heißen daß ich etwas gegen sie hätte aber die anderen gefallen mir halt meistens besser ...“

Jou, mir auch. Dazu schrieb ich an anderer Stelle (die Du auch kennst…;o)) schon mal:
„Mit den sogenannten „Spätwestern“ hab ich immer so meine Probleme. Warum weiß ich eigentlich selbst nicht so genau ….. aber wahrscheinlich brauch ich meine Klassischen Western-Klischees (die dann schon mal ganz gehörig an der Realität vorbeigehen) .
Das fängt schon zum Teil bei der Kulisse an…..Monument Valley in fast allen John Ford Western ….. kleine Städtchen mit einem Saloon, einer Bank, einem General Store, einem Frisör , einer Schule und einer Kirche (wie Virginia City bei Bonanza)…… die Prärie mit einem Tipi-Indianer-Dorf, Fort Laramie oder Fort Apache.....
Postkutschen- und Eisenbahnüberfälle, Rinder, Lassos, Colts und Winchester- oder Henry-Gewehre, Duelle, Bohnen und Kaffee am Lagerfeuer, Blauröcke, der Held tötet in Sekundenschnelle drei Kerle, ist ritterlich zur Heldin, auch wenn dies eine Prostituierte ist …. und ein bisschen Walter Brennan-Humor darf auch dabei sein. „

Einen Italo-Western mag ich allerdings sehr gerne …. er gehört zu meinen absoluten Top-Ten dieses Genres und das ist „Leichen pflastern seinen Weg“ mit dem unvergessenen Klaus Kinski und dem ebenso hervorragenden Jean-Louis Trintignant
Kleine Kostprobe gefällig (für alle, die ihn nicht kennen):

http://www.youtube.com/watch?v=K8_UGt_NwAQ


@Rüdiger: „Nach dem 'Marshall' habe ich direkt Lust, mir dessen „Sequel“ „Rooster Cogburn“ (Cogburn, nicht Cockburn, liebe Hermine, bei Stöbern in alten Beiträgen fand ich gerade diese Deine aparte Schreibweise……..)“

YEAH ….. gib’s mir!! Gehört gerade zu meinem Lernziel: mach Dir nix aus (berechtigter) Kritik, nimm‘s mit Humor (und nicht persönlich) und hab immer das letzte Wort *hihi* …. ist etwas schwierig, wenn man Dich als Gesprächspartner hat ….

:wink:

Aber um auf meine „aparte“ Schreibweise zurückzukommen ….. wie Du ja weißt, hab ich beruflich mit Musik zu tun und wahrscheinlich ist mir dabei der Bruce Cockburn im Kopf rumgeschwirrt.

Den „Rooster Cogburn and the Lady“ mag ich übrigens auch sehr. Wayne als altes Rauhbein und Katharine Hepburn als schulmeisterische Pastorentochter Eula Goodnight ….. einfach köstlich!!!

:mrgreen:
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rodger
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von rodger »

Hermine hat geschrieben:YEAH ….. gib’s mir!! Gehört gerade zu meinem Lernziel: mach Dir nix aus (berechtigter) Kritik, nimm‘s mit Humor (und nicht persönlich)
Ums "Geben" und Kritik und persönlich "was wollen" (nämlich "am Zeug flicken" o.ä.) geht's gewiß nicht bei sowas ... Um Jux & Dollerei, [Situations-] Komik, Blödeln, [halbwegs] gute Laune resp. Stimmung ... Sowas. (Kürzlich habe ich mal eine Art Scherz gemacht unter Erwähnung des Namens eines anderen, der fühlte sich daraufhin offenbar persönlich angegriffen ... Nicht mein Problem, wenn's nicht klappt mit den Wellenlängen. Ist halt so.)
Hermine (überarbeitet und gestrafft von Dr. Alfred Rauschmüller (auch das ist ein Zitat, guckemalan)) hat geschrieben:hab ich mit Musik zu tun und wahrscheinlich ist mir dabei der Cockburn im Kopf rumgeschwirrt.
Davon ging ich aus ...

:mrgreen:
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rodger
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Re: 30 x John Wayne

Beitrag von rodger »

Der Threadtitel [in Sachen 30 x] entsprang seinerzeit einem Irrtum; irgendwann (vor Jahren) stellte ich dann fest daß [weit] mehr als 30 Folgen vorgesehen sind oder auch waren. Nach der 34. oder 35. Folge habe ich mir die DVDs nicht mehr gekauft, die Angelegenheit verlor für mich an Reiz und ich wollte auch nicht weiter sozusagen ins Uferlose ansammeln ...

Dieser Tage stellte ich zu meiner nicht geringen Verblüffung fest daß die Reihe mittlerweile bei Folge 107 (!!) angelangt ist … Da diese 107. Folge im Januar erschien und der Erscheinungsrhythmus 14tägig war, scheint das aber immerhin die letzte Folge gewesen zu sein …

In diesem Thread ging es einmal auch um eine erwünschte Hitchcock DVD-Collection nach Art dieser Wayne-Edition. Die scheint es nun zu geben, wenngleich man im Netz derzeit nicht die Spur einer Information findet. Im Raum Mannheim (ob auch darüber hinaus weiß ich nicht; die Vertriebsfirma sitzt in der Region) gibt es derzeit eine Folge 5 zu kaufen. Mehr dazu ggf. später in einem eigenen Thread.
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