Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Zwockel

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Zwockel »

Thomas Math hat geschrieben:Napoleon fuehrte staendig Angriffskriege oft unprovoziert und sein ganzes System war auf die Perpetuation der Kriegsfuehrung aufgebaut, auch hatte er ausser dem Militaer keinerlei Legitimation was einen Militaerdiktator ausmacht.
Der Krieg gegen Mexiko war ein kurzer fruehimperialistischer Krieg.
Nein, Herr Math, der Krieg gegen Mexico war ein Eroberungskrieg zur Arrondierung der USA.
Selbst der Bürgerkriegsgeneral und Präsident der USA, Ulysses Simpson Grant, hat in seinen Memoiren von einem ungerechtfertigten Eroberungskrieg gesprochen. Betrachten dies jetzt von mir nicht als antiamerikanische Geisteshaltung, sondern der historischen Wahrheit muß Gerechtigkeit widerfahren.
Thomas Math
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Helmut hat geschrieben:Es scheint mir doch ziemlich eindimensional zu sein, Napoleon rein aus heutiger Sicht zu betrachten.
Historisch war es nämlich so, dass damals die Länder, die Napoleon bekriegte, allesamt totalitäre Diktaturen ohne jegliche Freiheitsrechte außerhalb der Aristokratie waren.
Auch deshalb haben u.a. Personen wie Heinrich Heine, aber auch solche wie Ludwig van Beethoven Napoleon (als "Vollender der französischen (bürgerlichen) Revolution") eher verehrt.
(Übrigens "schwärmt" auch die Verfassung der USA von den gleichen Freiheitsprinzipen der französischen Revolution.)
Helmut
Absolutistische Regime kann man mit Militaerdiktauren nicht vergleichen haben sie doch noch einen gewissen legitimen Anspruch.
Natuerlich soll man Geschichte nicht aus heutiger sondern damaliger Perspektive sehen Napoleon hat Europa mit Hundertausenden von Toten ueberzogen.Auch fuer damalige Verhaeltnisse war das nicht normal.
Beethoven hat meines Wissens seine Meinung ueber Napoleon drastisch geaendert.
Heine war mehr oder weniger ein typisch zu kurz gekommener Spoetter der zwar alles und jeden kritisierte aber sich doch von seinem Onkel finanziell unterstuetzen liess ,sein Urteil wiegt daher nicht viel.
Thomas Math
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Zwockel hat geschrieben:
Thomas Math hat geschrieben:Napoleon fuehrte staendig Angriffskriege oft unprovoziert und sein ganzes System war auf die Perpetuation der Kriegsfuehrung aufgebaut, auch hatte er ausser dem Militaer keinerlei Legitimation was einen Militaerdiktator ausmacht.
Der Krieg gegen Mexiko war ein kurzer fruehimperialistischer Krieg.
Nein, Herr Math, der Krieg gegen Mexico war ein Eroberungskrieg zur Arrondierung der USA.
Selbst der Bürgerkriegsgeneral und Präsident der USA, Ulysses Simpson Grant, hat in seinen Memoiren von einem ungerechtfertigten Eroberungskrieg gesprochen. Betrachten dies jetzt von mir nicht als antiamerikanische Geisteshaltung, sondern der historischen Wahrheit muß Gerechtigkeit widerfahren.
Sie haben recht, es war ein Eroberungskrieg wie ja viele imperialistische Kriege,da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrueckt.
Ich waere der letzte, der historische Fakten nicht akzeptiert und das auch die US-Geschichte nicht nur Licht sondern auch Schatten hat ,ist klar.
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Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Helmut »

Thomas Math hat geschrieben: Absolutistische Regime kann man mit Militaerdiktauren nicht vergleichen haben sie doch noch einen gewissen legitimen Anspruch.
Ja, Wir König von Gottes Gnaden
Und das sagt ausgerechnet ein Atheist.
:wink:
Beethoven hat meines Wissens seine Meinung ueber Napoleon drastisch geaendert.
Ja er hat, als er von der Krönung Napoleons erfuhr, die Widmung der 3. Sinfonie entfernt. Der Grund war aber, dass Napoleon seiner Meinung nach dadurch das revolutionäre, bürgerliche Ideal verraten hat.
Heine war mehr oder weniger ein typisch zu kurz gekommener Spoetter der zwar alles und jeden kritisierte aber sich doch von seinem Onkel finanziell unterstuetzen liess ,sein Urteil wiegt daher nicht viel.
Trotzdem mag ich, so leid es mir tut, jedes einzelne Gedicht dieses Spötters lieber als all Deine (hiesigen) Elaborate.
:wink: :lol:

Helmut
Zuletzt geändert von Helmut am 20.5.2010, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Helmut »

Zwockel hat geschrieben:
Helmut hat geschrieben:Es scheint mir doch ziemlich eindimensional zu sein, Napoleon rein aus heutiger Sicht zu betrachten.
Historisch war es nämlich so, dass damals die Länder, die Napoleon bekriegte, allesamt totalitäre Diktaturen ohne jegliche Freiheitsrechte außerhalb der Aristokratie waren.
Auch deshalb haben u.a. Personen wie Heinrich Heine, aber auch solche wie Ludwig van Beethoven Napoleon (als "Vollender der französischen (bürgerlichen) Revolution") eher verehrt.
(Übrigens "schwärmt" auch die Verfassung der USA von den gleichen Freiheitsprinzipen der französischen Revolution.)
Helmut
Es war doch eher so, Helmut, dass die US-Verfassung von 1775 nicht ohne Einfluß auf die französische Revolution war, wobei ich die Ideen von Rousseau und Montesque nicht schmälern möchte.
Durch die militärische Unterstützung Frankreichs für die USA im Rahmen ihres Unabhängigkeitskrieges von 1774 - 1783 schwappte die freitheitliche Verfassung der USA auch auf viele Franzosen über. Man denke nur an den Marquise de Lafayette.
Die Befruchtung durch diese Ideen, die damals u.a. in ganz Europa zu hören und lesen waren, war wohl mehr oder weniger eine gegenseitige.

Helmut
Thomas Math
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Ja, Wir König von Gottes Gnaden...
Fuer die damalige Zeit war das ein legitimer Anspruch,dass ich damit nichts anfangen kann tut nichts zur Sache.Hattest Du nicht gerade daruf hingewiesen,man kann Geschichte nicht von heutiger Warte aus betrachten.

Trotzdem mag ich, so leid es mir tut, jedes einzelne Gedicht dieses Spötters lieber als all Deine (hiesigen) Elaborate
Um Gottes Willen,ich bin doch kein Dichter uebrigens ruehrt mich der Vergleich.
Heines Gedichte lese ich gerne, nur sein politischen Analysen sehe ich kritisch.

Was die franzoesische Revolution angeht so hatte die einen Geburtsfehler, Freiheit laesst sich nicht mit Gleichheit erreichen zumindest nicht sozialer.Und mit der Bruederlichkeit war es ja ganz schnell wieder vorbei.
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von markus »

Thomas Math hat geschrieben:Gott sei dank uebernehmen die Franzosen mitterweile viel mehr englische Worte...
Die werden sich hüten die Franzosen. Die sind nicht so doof wie wir Deutschen die mit 'Handys' rumlaufen. Obelix würde sagen "Die spinnen die Germanen.".

:mrgreen:
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von markus »

Thomas Math hat geschrieben:Heine war mehr oder weniger ein typisch zu kurz gekommener Spoetter der zwar alles und jeden kritisierte aber sich doch von seinem Onkel finanziell unterstuetzen liess ,sein Urteil wiegt daher nicht viel.
Er war zumindest Düsseldorfer und hat seine Heimat (auch in der Verbannung) sehr geliebt. Das wiegt in meinen Augen sehr viel.

:wink:
Thomas Math
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Also offiziell verbannt war der gute Heine ja glaube ich nie, eher schon im selbstgewaehlten Exil und mit mehr Recht koennte man sagen ,er waere Pariser gewesen als Duesseldorfer.
Ganz so wichtig wie er sich oft selbstgenommen hat war er wohl auch fuer die damalige Obrigkeit nie.

Was heisst denn cell phone auf Franzoesisch ?Oder Computer,internet ,email ?
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von markus »

Thomas Math hat geschrieben:Was heisst denn cell phone auf Franzoesisch ?
Weiß nicht. Zumindest nicht Handy.
Oder Computer,internet ,email ?
Auf deutsch Rechner, internationales Rechnernetzwerk und elektronische Post. Es gibt also deutsche Wörter dafür. Aber auf Englisch klingt das ja viel 'cooooler' :lol: .
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Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Helmut »

Thomas Math hat geschrieben:Also offiziell verbannt war der gute Heine ja glaube ich nie, eher schon im selbstgewaehlten Exil und mit mehr Recht koennte man sagen ,er waere Pariser gewesen als Duesseldorfer.
Ganz so wichtig wie er sich oft selbstgenommen hat war er wohl auch fuer die damalige Obrigkeit nie.

Was heisst denn cell phone auf Franzoesisch ?Oder Computer,internet ,email ?
cell phone heißt téléphone mobile
computer heißt ordinateur

Ich habe (lang, lang ist's her) an der Uni noch die Programmiersprache ALGOL gelernt, von der gab es auch eine französische Version, da hieß es z.B. statt "goto" "viens à"

Aber zurück zu Heine:
H.H. war aus allen damaligen deutschen Staaten ausgewiesen und hatte auch Wiedereinreiseverbot. Er hat sich sehr danach gesehnt, seine deutsche Heimat einmal wieder zu sehen, und es hat damals jemand erreicht, dass er einmalig wieder einreisen durfte, allerdings nur über (Hamburg-)Altona, denn das war damals dänisch und hatte offene Grenzen zu den übrigen deutschen Staaten. Über die Sehnsucht nach Deutschland und über diese Reise erzählt im übrigen Heines Gedichtzyklus "Deutschland, ein Wintermärchen".
Das er sich als Deutscher fühlte zeigt u.a. auch seine "Loreley"; da ist es nicht mal den Nazis gelungen dieses "Elaborat eines Juden" aus dem Gedächtnis der Deutschen zu löschen.

Helmut
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Helmut tut mir leid da habe ich mich geirrt,deshalb auch "glaube' statt "wissen".
Dass Heine Deutscher war ,habe ich doch nicht bezweifelt.Mir geht nur sein spoettischer Unterton manchmal auf die Nerven aber ich glaube dieser Spott ist typisch deutsch.
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

Was war das mit Heine und den Nazis ?
Apropos fuer besonders religioes habe ich Heine nie gehalten (ein Grund ihn eigentlich zu moegen) was sollte der Hinweis auf das Elaborat eines Juden,war Heine nicht evangelich zumindest pro forma ?
Thomas Math
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

computer heißt ordinateur
Jetzt waere noch gut zu wissen,wieviele dieses Wort auch statt Computer benutzen,.
Wenn die guten Franzosen Anschluss ans Weltgeschehen halten wollen ,muessen sie auch Englisch lernen.
Thomas Math
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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Beitrag von Thomas Math »

markus hat geschrieben:
Thomas Math hat geschrieben:Was heisst denn cell phone auf Franzoesisch ?
Weiß nicht. Zumindest nicht Handy.
Oder Computer,internet ,email ?
Auf deutsch Rechner, internationales Rechnernetzwerk und elektronische Post. Es gibt also deutsche Wörter dafür. Aber auf Englisch klingt das ja viel 'cooooler' :lol: .

Also erstens finde ich die dt,Sprache fast so schoen und cool wie Afrikaans und schoener als Englisch.Aber jede Sprache lebt und nimmt dadurch Fremdwoerter auf.Das es heutzutage englische sind, ist doch ok.
Handy ist wohl eine dt.Eigenkreation heisst es doch in Englisch etwas voellig anderes als cell phone oder mobil phone.
Pidgin English so to speak.
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