über Umgang mit Büchern

Rene Grießbach
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über Umgang mit Büchern

Beitrag von Rene Grießbach »

eine gute und wichtige Sache, wie ich finde:

http://www.petersodann.de/index.php
Zwockel

Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von Zwockel »

Gehört Herr Sodann nicht der radikalen vom Staatsschutz beobachteten "Linkspartei" an?
Thomas Math
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von Thomas Math »

Nur mal so aus Interesse,was wuerde wohl gesagt werden,wenn jemand Spenden fuer eine Stiftung sammeln wuerde um eine Bibliothek einzurichten die Buecher,die waehrend des 3.Reiches also mit offizieller Billigung der Machthaber erschienen sind hegen und pflegen wuerde ?
Ich habe manchmal man den Eindruck in D.wird mit zweierlei Mass gemessen,linker Terrorstaat gut ,rechter schlecht.
Wie ich so sehe gehoeren beide mit samt ihren Buechern auf den Muellhaufen der Geschichte.
markus
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von markus »

Zwockel hat geschrieben:Gehört Herr Sodann nicht der radikalen vom Staatsschutz beobachteten "Linkspartei" an?
Njet. Er hat sich zwar von dieser Partei letztes Jahr als Kandidat zur Bundespräsidentenwahl aufstellen lassen (ein ganz irrwitziger Gedanke damals von beiden Seiten), hat aber sonst mit dieser Partei (wohl) nicht viel am Hut, auch wenn er als Kandidat genauso verrückte Ideen äußerte wie diese Partei (vielleicht hat er damit die Partei nur karikieren wollen, denn vorher und nachher hat man solche Dinge nicht von ihm gehört, er ist meiner Meinung nach nicht auf den Kopf gefallen, er tut sicher nur so :wink: ).

*

Dem Manne kann doch geholfen werden (dem Herrn Sodann). Bei uns stehen viele auch große Gebäude leer, teilweise wegen zu hoher Mieten und manchmal wird sich jahrelang drum gestritten was denn eigentlich dort reinkommen soll. Ich glaube aber Literatur hätte dort (leider) mit die wenigste Chance, lieber würde die Stadt solche Gebäude verrotten lassen. Hätte ich das nötige Kleingeld und den Platz, ich würde sofort helfen. Warum nicht.

Zum Schluß läßt er noch sowas wie eine ("vorsichtshalber mal") Entschuldigung anklingen, indem er sagt daß in der Welt viele hungern, aber Bücher seien ja auch irgendwie wichtig. Das ist richtig, es gibt ja auch sowas wie geistige Nahrung. Nützt zwar den hungernden Menschen erstmal nichts, aber in D hungern meines Wissens nicht viele, aber viele dagegen sind geistig unterernährt (ich geb dazu daß ich auch nicht grad geistig der dicksten einer bin). Oder wie Wollschläger sagte: "Ohne Hemd kann man sich in der Öffentlichkeit nicht sehen lassen, ohne Kopf in der Regel schon."

8)
markus
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von markus »

Thomas Math hat geschrieben:Nur mal so aus Interesse,was wuerde wohl gesagt werden,wenn jemand Spenden fuer eine Stiftung sammeln wuerde um eine Bibliothek einzurichten die Buecher,die waehrend des 3.Reiches also mit offizieller Billigung der Machthaber erschienen sind hegen und pflegen wuerde ?
Ich habe manchmal man den Eindruck in D.wird mit zweierlei Mass gemessen,linker Terrorstaat gut ,rechter schlecht.
Wie ich so sehe gehoeren beide mit samt ihren Buechern auf den Muellhaufen der Geschichte.
Ich glaube Sie verwechseln da was. Wir schauen auch Filme aus den 30er Jahren, beispielsweise mit Heinz Rühmann, die gebilligt waren, sogar einer meiner Lieblingsfilme "Die Feuerzangenbowle", von den Nazis zähneknirschend erlaubt. Was ist mit Karl May? Gut, die Bücher wurden nicht in den 30er Jahren geschrieben, aber egal. Hitler hat sie angeblich gelesen, sie waren zumindest nicht verboten. Sollen wir jetzt alles was die Nazis und die Kommunisten gut fanden schlecht finden und umgekehrt ("Dein Freund ist auch mein Freund und dein Feind ist auch mein Feind." - wie ich den Spruch, Verzeihung, zum kotzen finde)? Es zeigt doch nur, daß auch Diktatoren und Regime manchmal Geschmack hatten.
Politische Propagandafilme- und Literatur usw. muß man natürlich nicht zeigen (höchstens zu Forschungszwecken).
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rodger
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von rodger »

markus hat geschrieben:
er sagt daß in der Welt viele hungern, aber Bücher seien ja auch irgendwie wichtig. Das ist richtig, es gibt ja auch sowas wie geistige Nahrung. Nützt zwar den hungernden Menschen erstmal nichts, aber in D hungern meines Wissens nicht viele, aber viele dagegen sind geistig unterernährt
„Helft den Hungernden Lesen“ ...

(bearbeitet von Gast-Ornithologe Vater Theresius)

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(so ein Quatsch zu einem im Grunde ernsten Thema. Jenun ... würde man auf alles ernsthaft und einigermaßen ausführlich eingehen, was hier so in den letzten Beiträgen stand, hätte man viel zu tun ...)
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rodger
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von rodger »

markus hat geschrieben:Wir schauen auch Filme aus den 30er Jahren, beispielsweise mit Heinz Rühmann, die gebilligt waren, sogar einer meiner Lieblingsfilme "Die Feuerzangenbowle", von den Nazis zähneknirschend erlaubt. Was ist mit Karl May? Gut, die Bücher wurden nicht in den 30er Jahren geschrieben, aber egal. Hitler hat sie angeblich gelesen, sie waren zumindest nicht verboten. Sollen wir jetzt alles was die Nazis und die Kommunisten gut fanden schlecht finden und umgekehrt
Zwei meiner absoluten Lieblingsfilme, die mich tief beeindruckt haben, "Große Freiheit Nr. 7" und "Unter den Brücken", sind aus den Vierzigerjahren. Karl May ist mein Lieblingsautor, Richard Wagner war lange Zeit mein Lieblingskomponist. Und die "Lustige Witwe" mag ich auch, oder Zarah Leander, z.B. Ich hoffe sie sperren mich deshalb nicht irgendwann ein ...
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rodger
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben: Ich habe manchmal man den Eindruck in D.wird mit zweierlei Mass gemessen,linker Terrorstaat gut ,rechter schlecht.
Wie ich so sehe gehoeren beide mit samt ihren Buechern auf den Muellhaufen der Geschichte.
Du kannst ganz beruhigt sein, mit beidem wird in etwa gleich (oder vergleichbar) umgegangen ... ob das nun richtig ist wäre eine andere Frage. Aber so ist es halt für die breite Masse einfacher. Böseböse igittigitt buhbuh, alles kaputtmachen, wisch und weg. (Wie seinerzeit bei Wilhelm Reich, alles zerschlagen, Bücher verbrennen ...)

Über das Zweierlei-Maß-anlegen sprachen wir ja dieser Tage in Sachen Genozide. Da warst noch Du es, der zweierlei Maß schätzte. In Sachen Zweierlei-Maß-anlegen mißt Du also mit zweierlei Maß ...

8)
markus
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von markus »

rodger hat geschrieben:Ich hoffe sie sperren mich deshalb nicht irgendwann ein ...
Kann gut möglich sein. Die politische Korrektheitswelle ebbt zwar langsam ab, aber man weiß ja nie.

Ich esse z.B. gerne Spreewaldgurken, trinke Rotkäppchen-Sekt und wasche mit Spee-Megaperls (wenns gleich klingelt dann ists der Verfassungsschutz).

:mrgreen:
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rodger
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von rodger »

Sowas gibt's doch hier nicht. Das gab's nur im bösen Osten.

8)
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Helmut
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von Helmut »

Thomas Math hat geschrieben:Nur mal so aus Interesse,was wuerde wohl gesagt werden,wenn jemand Spenden fuer eine Stiftung sammeln wuerde um eine Bibliothek einzurichten die Buecher,die waehrend des 3.Reiches also mit offizieller Billigung der Machthaber erschienen sind hegen und pflegen wuerde ?
Ich habe manchmal man den Eindruck in D.wird mit zweierlei Mass gemessen,linker Terrorstaat gut ,rechter schlecht.
Wie ich so sehe gehoeren beide mit samt ihren Buechern auf den Muellhaufen der Geschichte.
Differenzieren wäre auch hier wieder das Zauberwort.
So "mit dem Holzhammer draufgehauen" kann man auch mit besten Willen nicht darauf eingehen.

Helmut

PS.: Marcel Reich-Ranicki hat öfters auf die Frage, warum er als Jude denn den Antisemiten Richard Wagner so verehrt, ganz einfach "der hat doch schließlich "Tristan und Isolde" komponiert" geantwortet.
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rodger
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von rodger »

Helmut hat geschrieben: Differenzieren wäre auch hier wieder das Zauberwort.
Danke, lieber Helmut. Über mich hat man sich schon lustig gemacht, als ich das Wort seinerzeit mit durchaus (!) gutem Recht ein wenig inflationär benutzte ... etwa so als wenn einer immer schriebe "Ihr seid blind, blind, blind ..." und die unwissentlich Blinden mokierten sich darüber und schrieben "In nahezu jedem Satz von ihm kommt 'blind' vor" ...

8)
Helmut hat geschrieben: PS.: Marcel Reich-Ranicki hat öfters auf die Frage, warum er als Jude denn den Antisemiten Richard Wagner so verehrt, ganz einfach "der hat doch schließlich "Tristan und Isolde" komponiert" geantwortet.
Nochmal Danke. - Zwei x Lob an einem Tag, heut hast Du's erlebt. (Die zweite Satzhälfte ist ein Wagner-Zitat, das muß ich dazu schreiben, sonst merkt's keiner.)

:mrgreen:
markus
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von markus »

rodger hat geschrieben:In Sachen Zweierlei-Maß-anlegen mißt Du also mit zweierlei Maß ...

8)
Das wäre dann ja wohl Viererlei-Maß oder? Das verwirrt mich aber... :shock:

:mrgreen:

Oa Maß zum Frühlingsbeginn reicht schon.

:mrgreen:
markus
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von markus »

rodger hat geschrieben:Sowas gibt's doch hier nicht. Das gab's nur im bösen Osten.

8)
Pscht, ich bekomm sowas doch nur unterm Ladentisch oder mit Beziehungen... :wink:

:lol:
markus
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Re: über Umgang mit Büchern

Beitrag von markus »

Richard Wagner war Antisemit? Aber ich glaube zu Wagners Zeiten kannten nur wenige diesen Begriff. Wagner wußte sicher selber nicht daß ers war. Und wenn ists mir genauso egal wie Marcel und Rüdiger, ich höre seine Musik auch gern (von der klassischen Musik, wenn man sie denn zur klassischen zählen darf, ist sie mir mit am liebsten).
Übrigens ist sein Enkel Wolfgang Wagner grad gestorben (Was manche berühmte Männer oft spät Papa werden, naja, hatten wohl in jungen Jahren wenig Zeit.).

8)
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