Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Zwockel

Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Zwockel »

Thomas Math schreibt:
"Apropos von Steuergeldern finanzierte Angestellte,hier koennen die Faulen zumindest gefeuert werden.Bei euch gibt es ja fuer jeden Unsinn Beamte mit lebenslangen Rechten,selbst Lehrer werden Beamte.Kein Wunder das man immer fauler wird ,wenn man Geld mit und ohne Leistung bekommt."

Nun, Herr Math, jedes Land, jeder Staat hat seine historische Entwicklung. Das spezifisch preußische Beamtentum wurde von König Friedrich Wilhelm I. in seiner Regierungszeit von 1713-1740 eingeführt. Der kleine Staat mußte sparen und wollte trotzdem größte Effizienz nach Innen wie Außen erlangen. Beamte waren zumindest loyal ihrem König gegenüber. Das war sehr wichtig.
Das Beamtensystem wurde dann auch im 1871 gegründeten Deutschen Reich übernommen und mehr und immer weiter spezifiziert, so dass sogar Briefträger verbeamtet waren.
Inzwischen wurde das erheblich abgebaut, aber der Staat und die Bundesländer werden Richter, Polizei und Finanzbehörden weiterhin verbeamtet lassen. Letzteres mit Ausnahmen.
Post und Bahn haben heute kaum noch Beamte. Da ist Deutschland schon auf guztem Weg zu erkennen, dass es nicht des Beamtenstatus bedarf, um effizient zu sein. Ich will jetzt keine Lanze für Beamte brechen, aber die meisten machen ihren Job schon gut, aber es gibt halt auch einige, die sich auf diesem Status ausruhen.
Aber im öffentlichen Dienst soll auch bald für die Besoldung das Leistungsprinzip eingeführt werden.

In den USA ist das schon alles anders und hat seit 1776 ein gänzlich andere Entwicklung genommen.

Ob nun unser Unikum aus Mannheim Beamter ist, weiß ich nicht, allein aus seinen Verhaltensformen heraus scheint er mir das eher nicht zu sein. Aber man kann sich auch täuschen.
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Doro
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Doro »

Ob ja oder nein, das bleibt sich gleich und tut im Übrigen nix zur Sache...

Für jemanden, der sich über Beleidigungen äußerte, sind Sie nicht gerade zimperlich!

8)
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Thomas Math
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Thomas Math »

Ich habe nichts gegen Bundesbeamte fuer hoheitliche Aufgaben,gibt es bei uns auch und solche sind auch hier schwer kuendbar.Das preussische Berufsbeamtentum hat sicher auch Grosses geleistet.
Aber ich las kuerzlich das in D. auch Beamte in Kommunen walten und sogar Lehrer verbeamtet sind.
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Thomas Math »

Unikum ist ja erstmal etwas Einzigartiges.Rodger ist fuer mich ein Kafka aus Mannheim.
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Doro
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Doro »

Ich bezog mich mit der Aussage nicht auf das Unikum ...
:wink:
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Thomas Math »

Schlaefst Du nie ?
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Thomas Math »

Doro hat geschrieben:Das kann man, so denke ich, nicht verallgemeinern.
Wenn Sie damit die breite Masse meinen, dann haben Sie sicher recht, bei gewissen Leserkreisen ist das durchaus anders zu bewerten...
:wink:
Das verstehe ich nicht, heisst das jetzt das May in Deutschland als Hochliteratur (was immer auch das sein mag) angesehen wird oder Twain in den USA als Jugendschriftsteller ?
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Thomas Math »

rodger hat geschrieben:
Da fällt mir wieder ein, daß May geschrieben hat, er habe mehr Zuspruch in Wien bekommen als Twain, und daß Schweikert geschrieben hat, das zeige Mays Eitelkeit oder so ähnlich ... Nein, das zeigt überhaupt keine Eitelkeit oder sonstnochwas, wenn einer einfach etwas konstatiert ...

8)
Bei May kannst Du aber davon ausgehen,dass es Eitelkeit war.Dazu noch wahrscheinlich erfunden.Na ja vielleicht haben die guten Wiener Mays Saechsisch einfach besser verstanden als Twains Amerikanisch.
Tut mir leid aber ein Buch wie Tom Sawyer oder Huckleberry Finn hat May nie geschrieben bei aller Liebe.May ist auch ein weitgehend ein Autor des deutschen Sprachraums geblieben.Twain kennt man auf der ganzen Welt.
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Thomas Math »

rodger hat geschrieben:

Mein lieber Freund und Kupferstecher, ...
Das hoert sich schoen an,eine Eigenkreation ?Falls so, darf ich zitieren und was ist ein Kupferstecher ?
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rodger
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben: Bei May kannst Du aber davon ausgehen,dass es Eitelkeit war.Dazu noch wahrscheinlich erfunden.
Nein, warum. Das liegt im Auge des Betrachters. Er hat einfach einen Sachverhalt erwähnt. Freilich ist es auch nicht auszuschließen daß Eitelkeit eine Rolle spielen. Aber schablonenhaft solches anzunehmen, sobald sich nur die Gelegenheit dazu bietet, das ärgert mich. Der erwähnte Herr Schweikert neigt aber dazu, ebenso wie einige andere. Da habe ich immer das Gefühl die Leut' wollen sich selbst erhöhen, so in etwa nach dem Motto 'Der May war halt ein ungebildeter Tropf, wir sind was Besseres' ... Auch diese fade Beweisführerei immer, May habe Quellen verfälscht, schlampig recherchiert usw., das ist ein ganz falscher Ansatz, May hat halt bunt gemixt wie er es gerade brauchte, das ist doch klar und auch völlig in Ordnung, da braucht man nicht ganze Sonderhefte vollzuschreiben um zu zeigen was man alles herausgefunden hat ... wen interessiert denn das, mich jedenfalls nicht. (Nachtrag: es spräche je nichts dagegen, wert[ungs]frei Quellen zu untersuchen, Details aufzuzeigen usw. Aber gegen diese mäkelige, May 'am Zeug flicken' wollende Attitüde vermeintlicher Überlegenheit, mit der das gelegentlich geschieht, dagegen spricht m.E. einiges ...)
Thomas Math hat geschrieben:Tut mir leid aber ein Buch wie Tom Sawyer oder Huckleberry Finn hat May nie geschrieben bei aller Liebe.
Ich stimme Dir zwar zu daß 'Der Schatz im Silbersee' nicht an 'Tom Sawyer' heranreicht, 'Tom Sawyer' reicht aber für mich wiederum nicht an 'Durch die Wüste' oder 'Von Bagdad nach Stambul' ... So etwas hat Twain nie geschrieben bei aller Liebe.
Zuletzt geändert von rodger am 18.4.2010, 10:24, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben:
rodger hat geschrieben:

Mein lieber Freund und Kupferstecher, ...
Das hoert sich schoen an,eine Eigenkreation ?Falls so, darf ich zitieren und was ist ein Kupferstecher ?
Du darfst zitieren was immer Du magst, ich mach' doch auch nichts anderes. :wink:

Nein, das ist keine Eigenkreation (wie gesagt ...), das ist so ein Schnack, der sozusagen eine Art Mischung aus Distanz und Respektlosigkeit ironisch gebrochen ausdrücken oder herüberbringen will ("Wiederholen se mal, Müller"; Heinz Ehrhardt)

Ich habe mal gelesen daß ein Angeklagter vor Gericht den Richter so angeredet und der sich das verbeten hat. Das fand ich witzig. Ich habe jahrzehntelang gewartet um das auch mal anwenden zu können. Und da ich mit Richtern wenig zu tun habe, mußte halt nun Herr Zwockel in passendem Moment herhalten ...

:lol:
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben:Kafka aus Mannheim.
Da gibt es gewisse Überschneidungen oder Parallelen, das mag wohl sein (literarisch natürlich nicht, liebe Gegner, ich bin nur ein Faselhans, ich weiß, ist ja gut ...), aber ich bin nicht so negativ drauf wie Kafka, darauf lege ich denn doch Wert, auch wenn ich die Welt vielleicht ähnlich sehe wie er sie sah, so ist sie halt ...

Zeit, Herrn Dr. Kohl nochmal zu zitieren, inhaltlich hat er schon durchaus Recht:

"Wir lieben das Leben und die Lebensfreude und lassen sie uns nicht vergällen."

:D
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Doro »

Thomas Math hat geschrieben: Das verstehe ich nicht, heisst das jetzt das May in Deutschland als Hochliteratur (was immer auch das sein mag) angesehen wird oder Twain in den USA als Jugendschriftsteller ?
Nein, das heißt, das jeder das findet, was er finden mag.
Jeder sieht die Dinge anders... sagen wir's mal so, in der Formel eins fahren auch viele gute Fahrer im Kreis, deshalb wird ein Ferrari Fan noch lange nicht zugeben, dass Mercedes auch ein gutes Team hat. Als Ferrari Fahrer war Schumacher ein Formel eins Gott und nun er bei Mercedes fährt, ist selbst er nicht vor Kritiken gefeit. So funktioniert Mensch nun mal.
Persönlich schätze ich Mark Twain durchaus sehr und das vor allem wegen seiner Art die Welt zu betrachten. Da stelle ich mir dann nicht die Frage, ob das nun ein Jugendlicher in den USA genauso sieht, oder ein deutscher Professor .... :wink:
Schlaefst Du nie ?
Gelegentlich... :mrgreen:
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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von markus »

Doro hat geschrieben:Als Ferrari Fahrer war Schumacher ein Formel eins Gott und nun er bei Mercedes fährt, ist selbst er nicht vor Kritiken gefeit.
Aber nur deswegen nicht, weil die, die ihn kritisieren, keine Ahnung von der Formel 1 haben (ich frag mich nur liebe Doro, was das mit dem Thema zu tun hat, nein nicht "Fürst und Junker", sondern mit dem Thema "Twain gegen May" :shock: :?: ).

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Re: Friedrich Axmann: "Fürst und Junker"

Beitrag von Thomas Math »

rodger hat geschrieben:
Thomas Math hat geschrieben: Bei May kannst Du aber davon ausgehen,dass es Eitelkeit war.Dazu noch wahrscheinlich erfunden.
Nein, warum.

Weil uebertreiben eines seiner Verhaltensmuster war.Und weil er ,vermute
ich mal, zeitlebens unter seiner kriminellen Vergangenheit gelitten hat und das kompensieren musste
'Der May war halt ein ungebildeter Tropf, wir sind was Besseres' ..
.
Relativ ungebildet war er schon,wenn man sich so den Lernstoff im Lehrerseminar ansieht
May habe Quellen verfälscht, schlampig recherchiert usw.,


Das wiederum spielt keine Rolle in seine Werken darf er luegen,dass sich die Balken biegen wenn er mit Halef zum Mond geritten waere haette ich auch das mit Vergnuegen gelesen.

Ich stimme Dir zwar zu daß 'Der Schatz im Silbersee' nicht an 'Tom Sawyer' heranreicht, 'Tom Sawyer' reicht aber für mich wiederum nicht an 'Durch die Wüste' oder 'Von Bagdad nach Stambul' ... So etwas hat Twain nie geschrieben bei aller Liebe.
Gottseidank sind die Geschmaecker verschieden.
Trotzdem bei aller KMG u aehnlichen hat May nie die Anerkennung in D.erfahren wie Twain in den USA und Europa.
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