... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
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Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob mein Eintrag in diesen Thread passt. Jedenfalls möchte ich aufgrund der heutigen Zeitungslektüre ergänzen:
Keineswegs nur die Linke und die Grünen stimmen der Kritik von Frau Kässmann am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zu. Sogar der bayerische Ministerpräsident Seehofer (CSU) hat erklärt: »Wenn man die Predigt von Frau Bischöfin Kässmann im Wortlaut gelesen hat, dann kann man ihr nur zustimmen.«
Karl May würde jetzt sagen: Ist das nicht interessant?
Wenn der eine oder andere hier im Forum Frau Kässmann eine »große Klappe« bescheinigt, so sollte er mit derartigen Sprüchen etwas vorsichtiger sein.
Keineswegs nur die Linke und die Grünen stimmen der Kritik von Frau Kässmann am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr zu. Sogar der bayerische Ministerpräsident Seehofer (CSU) hat erklärt: »Wenn man die Predigt von Frau Bischöfin Kässmann im Wortlaut gelesen hat, dann kann man ihr nur zustimmen.«
Karl May würde jetzt sagen: Ist das nicht interessant?
Wenn der eine oder andere hier im Forum Frau Kässmann eine »große Klappe« bescheinigt, so sollte er mit derartigen Sprüchen etwas vorsichtiger sein.
Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Eine große Klappe ist ja nicht immer etwas schlechtes, wichtig ist nur was dabei heraus kommt. Und da hat sie ja in der Sache Recht.
Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Horst Seehofer von der CSU hat heute diese und morgen eine andere Meinung. Dieser Mann weiß doch überhaupt nicht was er will.
Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Wohl weil er es sich nicht so einfach machen will wie so manch andere schwarz/weiß-Denker?
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Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
In diesem Fall hat Zwockel gar nicht so Unrecht. Bei Seehofer kann es schon mal passieren, dass er heute so und morgen wieder anders sagt. Eine Tendenz zum Populismus hat er schon, das sehe ich auch so.
Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Damit es wieder nicht heisst, ich sei ein Kriegstreiber oder ewig Gestriger, möchte ich bemerken, dass ich dafür bin, dass es einen Termin für die Bundeswehr zu einem Rückzug in Afganistan geben sollte.
Selbst Friedensnobelpreisträger US-Präsident Obama, will zwar die US-Truppen für Afganistan 2010 drastisch erhöhen, dann aber ab 2011 über einen allmählichen Rüdkzug laut nachdenken.
Als NATO-Partner sind wir verpflichtet, da mitzuziehen und sollten auf der Afganistan-Konferenz Ende Januar 2010 unseren Verbündeten ein griffiges Konzept deutscher Beteiligung vorlegen.
Im militärischen Sinn sollte auch einmal bedacht werden, dass besonders die Offiziere in Afganistan Erfahrungen sammeln können, die für neue künftige Auslandeinsätze wertvoll sein können.
Unsere Steitkräfte müssen für die assymetrische Kriegsführung fit gemacht werden, an der polnischen und französichen Grenze gibt es nichts mehr zu verteidigen. Das ist gut so, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Selbst Friedensnobelpreisträger US-Präsident Obama, will zwar die US-Truppen für Afganistan 2010 drastisch erhöhen, dann aber ab 2011 über einen allmählichen Rüdkzug laut nachdenken.
Als NATO-Partner sind wir verpflichtet, da mitzuziehen und sollten auf der Afganistan-Konferenz Ende Januar 2010 unseren Verbündeten ein griffiges Konzept deutscher Beteiligung vorlegen.
Im militärischen Sinn sollte auch einmal bedacht werden, dass besonders die Offiziere in Afganistan Erfahrungen sammeln können, die für neue künftige Auslandeinsätze wertvoll sein können.
Unsere Steitkräfte müssen für die assymetrische Kriegsführung fit gemacht werden, an der polnischen und französichen Grenze gibt es nichts mehr zu verteidigen. Das ist gut so, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
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Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Zwockel hat wie schon oft recht.
Niemand will fuer immer in Afghanistan bleiben,dass kann man den Steuerzahlern nicht zumuten.Aber den Schwanz einziehen und den Taliban das Feld zu ueberlassen ist mit Sicherheit die schlechtere Loesung.Vielleicht muss man den Krieg wirklich aggressiver fuehren und mit mehr Truppen so dass die Taliban so geschwaecht werden,dass sie fuer eine friedliche wenn auch korrupte afghanische Regierung keine Gefahr mehr darstellen.Hier gibt es einen hoffnungsvollen Bericht des US Kommandeurs der Provinz Helmand (Mullah Omars Heimat) dort ist es fast gelungen die Taliban komplett zu toeten oder zu vertreiben.
Niemand will fuer immer in Afghanistan bleiben,dass kann man den Steuerzahlern nicht zumuten.Aber den Schwanz einziehen und den Taliban das Feld zu ueberlassen ist mit Sicherheit die schlechtere Loesung.Vielleicht muss man den Krieg wirklich aggressiver fuehren und mit mehr Truppen so dass die Taliban so geschwaecht werden,dass sie fuer eine friedliche wenn auch korrupte afghanische Regierung keine Gefahr mehr darstellen.Hier gibt es einen hoffnungsvollen Bericht des US Kommandeurs der Provinz Helmand (Mullah Omars Heimat) dort ist es fast gelungen die Taliban komplett zu toeten oder zu vertreiben.
Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Ich wollt ja eigentlich nicht mehr, aber ich sag jetzt trotzdem dazu nur ein Wort: VietnamThomas Math hat geschrieben:Vielleicht muss man den Krieg wirklich aggressiver fuehren und mit mehr Truppen so dass die Taliban so geschwaecht werden,dass sie fuer eine friedliche wenn auch korrupte afghanische Regierung keine Gefahr mehr darstellen.
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Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Wenn ich mich da mit meinem Schwiegervater der damals Hubschrauberpilot und seinen Freunden alles Offiziere damals unterhalte habe ich den Eindruck man haette entweder die Franzosen ihren Sch... alleine ausbaden lassen oder mehr aggressiv zuschlagen sollen.
Wobei dieser Krieg nun ganz und gar nicht mit Afghanistan zu vergleichen ist sondern ein Stellvertreter Krieg des kalten Krieges war.Zwar hat der Vietcong auch terroristische Methoden perfektioniert aber verrueckte Homicide Bomber gab es nicht.Dieser Krieg haette sich vemute ich mal vermeiden lassen, wenn man Indochina nach dem 2.WK der Bevoelkerung ueberlassen haette, statt wie die Franzosen zu versuchen einen toten Kolonialismus mit Gewalt wiederzubeleben zu und damit die Bevoelkerung in die Arme der Kommunisten zu treiben.Nicht zu vergessen, dass das suedvietnamesicshe Regime nicht gerade fuer seinen Schutz der Menschenrechte bekannt war.
Das Indochina nach 1975 im kommunistischen Sumpf versank und es der Bevoelkerung noch schlechter ging ist eine andere Sache.
Wobei dieser Krieg nun ganz und gar nicht mit Afghanistan zu vergleichen ist sondern ein Stellvertreter Krieg des kalten Krieges war.Zwar hat der Vietcong auch terroristische Methoden perfektioniert aber verrueckte Homicide Bomber gab es nicht.Dieser Krieg haette sich vemute ich mal vermeiden lassen, wenn man Indochina nach dem 2.WK der Bevoelkerung ueberlassen haette, statt wie die Franzosen zu versuchen einen toten Kolonialismus mit Gewalt wiederzubeleben zu und damit die Bevoelkerung in die Arme der Kommunisten zu treiben.Nicht zu vergessen, dass das suedvietnamesicshe Regime nicht gerade fuer seinen Schutz der Menschenrechte bekannt war.
Das Indochina nach 1975 im kommunistischen Sumpf versank und es der Bevoelkerung noch schlechter ging ist eine andere Sache.
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Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
markus hat geschrieben:Eine große Klappe ist ja nicht immer etwas schlechtes, wichtig ist nur was dabei heraus kommt. Und da hat sie ja in der Sache Recht.
Heisst es nicht schon in der Bibel seelig sind die geistig Armen ?Denn sie kommen ins Himmelreich ?
Da darf man dann Frau Kaessmann auf der Harfe begleiten.
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Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Ist schon "interessant", dass und wie Sie jetzt den Vietnam-Krieg neu interpretieren
Wenn dort terroristische Aktionen durchgeführt wurden, dann von den USA, bzw. von deren Regierung und der Army.
Denn glücklicherweise gab es selbst in Ihrem Land massenhaft Menschen, die damals - wie auch weltweit - den Protest gegen diesen Krieg auf die Straße trugen.
Aber ich vermute jetzt mal, all diese Menschen zählen Sie ebenso zu den "geistig Armen" wie Frau Kässmann.
Wenn dort terroristische Aktionen durchgeführt wurden, dann von den USA, bzw. von deren Regierung und der Army.
Denn glücklicherweise gab es selbst in Ihrem Land massenhaft Menschen, die damals - wie auch weltweit - den Protest gegen diesen Krieg auf die Straße trugen.
Aber ich vermute jetzt mal, all diese Menschen zählen Sie ebenso zu den "geistig Armen" wie Frau Kässmann.
Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Herr Math hat den Vietnam-Krieg keineswegs neu interpretiert sondern wirklich historisch korrekt analysiert. Die Franzosen haben einfach nach dem 2. WK nicht einsehen wollen, dass es mit ihrem Kolonialreich zu Ende war und dann einen unsinnigen Kolonialkrieg begonnen, den sie einfach nicht gewinnen konnten. Auch die Holländer versuchten parralel ihr Kolonialreich in Indonesien wieder aufzurichten, auch vergebens. Wenigstens Großbritannien hatte seine Lektion gelernt und Indien in die Unabhängigkeit entlassen.
Das dann die Amerikaner versuchten in Vietnam erträglich politische Verhältnisse zu schaffen war die logische Konsequenz dieser verfahrenen Situation.
Generell muß bemerkt werden, dass die Amerikaner den Vietnam-Krieg militärisch nicht veloren haben, sondern aus mangelnden Rückhalt in der Heimat.
Ab 1972 fanden die Amerikaner in der Heimat eine Situation vor, die der Deutschlands im Jahre 1918 nicht unähnlich war.
Das dann die Amerikaner versuchten in Vietnam erträglich politische Verhältnisse zu schaffen war die logische Konsequenz dieser verfahrenen Situation.
Generell muß bemerkt werden, dass die Amerikaner den Vietnam-Krieg militärisch nicht veloren haben, sondern aus mangelnden Rückhalt in der Heimat.
Ab 1972 fanden die Amerikaner in der Heimat eine Situation vor, die der Deutschlands im Jahre 1918 nicht unähnlich war.
Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Der Interpretationsmöglichkeiten pflegen in der Regel mehrere zu sein, über Zackzack / Ratzfatz hinaus, siehe z.B.Thomas Math hat geschrieben: Heisst es nicht schon in der Bibel seelig sind die geistig Armen ?Denn sie kommen ins Himmelreich ?
http://www.pinselpark.org/philosophie/e ... selig.html
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Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Vielen Dank für Meister Eckart, der Hinweis ist sehr interessant!
Re: ... Fortsetzung vom Biographiethread abseits des Themas
Herr Math, es ging mir nicht darum zu unterscheiden aus welchen Beweggründen beide Kriege entstanden und welche Begleitumstände es waren. Krieg ist Krieg und da ist es erstmal egal ob der eine wegen des kalten Krieges stattfand und der andere wegen der Suche nach einer Stecknadel. Es ging mir nur darum daß es in meinen Augen irrsinnig ist wenn man noch mehr Militär ins Land schickt um möglichst viele Taliban platt zu machen damit danach Friede, Menschenrechte und Demokratie herrsche, nach westlichem Vorbild natürlich, worauf wir uns weiß Gott was drauf einzubilden haben (Deswegen das Wort 'Vietnam'). Woher dieses Denken kommt...ich weiß es nicht. Vermutlich von zuviel Videospiele .