Leserunde: "Weihnacht!"

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rodger
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben: Was micht allerdings stoert ist dieses widerliche Herzle Gesaeusel.
Das ist mit das Beste ...

:roll:

(Was stört Dich am liebevollen Umgang miteinander zweier älterer Menschen, die sich lieb haben, die sich, auf eine anrührende und sympathische Weise, spürbar 'von Herzen gut' sind ?)
Thomas Math
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von Thomas Math »

Es ist mir zu kuenstlich,zu aufgesetzt zu unglaubwuerdig.Du bist im uebrigen schon frueh am Computer ich dachte Theater waere eher was fuer Langschlaefer.
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rodger
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben:Es ist mir zu kuenstlich,zu aufgesetzt zu unglaubwuerdig.
Auch das gibt es bei May. Wenn ich es so empfinden würde würde es mich auch stören. Aber in diesem Fall empfinde ich es nicht so.
sciurus
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von sciurus »

Thomas Math hat geschrieben:
[Der Roman beginnt bei mir mit: "Corrida de toros, corrida de toros!" (zu Deutsch: Stiergefecht).
Du besitzt bestimmt die limitierte Auflage "Special Senior Edition" (für May-leser ab 60) und die fängt so an: "Corega Tabs, Corega Tabs!".

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Corega tabs ?
Ein Zahnprotesen-Reinigungsmittel.
http://images.google.de/images?hl=de&so ... CDUQsAQwBQ
Thomas Math
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von Thomas Math »

Gibt es in D.keine Zahnimplantate.Ich dachte Zahnprothesen,die man auf die Kiefer klebt und rausnehmen kann,gibts es kaum mehr. :D
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rodger
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von rodger »

Würde von der Überschrift her vielleicht besser in den Thread "Zahnlos am Hindukusch" passen ...

8)

(über dessen Überschrift, aber auch nur über die, freue ich mich ja schon seit sie da steht. Nun ist es endlich möglich, ohne uncharmanten Querverweis auf dieses oder jenes eine entsprechende Bemerkung abzusondern ...)

8)
markus
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von markus »

Heinz Erhardt hat geschrieben:Die alten Zähne wurden schlecht, und man begann, sie auszureißen, die neuen kamen g´rade recht, um mit ihnen ins Gras zu beißen.
:D
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Doro
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von Doro »

Hach Jungens,

Ihr seid wieder mal unbezahlbar...

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
People may hate you for being different and not living by society’s standards, but deep down they wish they had the courage to do the same. (Kevin Hart)
sciurus
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von sciurus »

Tut mir leid, ich bekomme echt nicht mehr viel hin... ich fand das Buch anfangs wirklich lustig, ich fand es spannend; ein paar Dinge wirkten auf mich unrealistisch, ein paar sind so lebensnah, dass mir Beispiele von Leuten, bei denen es ähnlich ist, einfallen. Im großen und ganzen fand ich es gut, aber auch merkwürdig oder ein bisschen nervig. Ich würde es auf so einer Skala auf Platz sechs, vielleicht sieben setzen.
markus
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von markus »

Ich bin mir auch immer noch nicht im klaren was ich mit dem Buch anfangen soll. Vielleicht beim nächsten lesen in ein paar Jahren bin ich schlauer.
sciurus
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von sciurus »

Ich denke, ich verstehe das Buch schon größtenteils, aber ich glaube, da stecken noch ein paar Aussagen drin, auf die ich nicht komme. Aber z. Zt. habe ich andere Dinge zu tun, als darüber nachzudenken. ;)
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Tobias K.
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von Tobias K. »

So, ich geselle mich verspätet -aber zeitlich-thematisch doch passend - der Leserunde zu.

Zum ersten Kapitel:

Oh ja, der Einstieg ist so richtig erst dem Eigeweihten verständlich - was erklären könte, warum manche das Buch als Kitsch empfinden. Man muß schon wissen, dass Weihnachten mindestens zweimal große Katastrophen in Mays Leben auslösten - und im ersten Fall mit den "entwendeten Kerzen" sogar vermutlich gerade WEIL er einer Familie etwas Weihnachtliches mitbringen wollte (wie Herr Roseneger, der einmal Christtagsfreude holen ging.) In diesem Kontext ist auch der erwähnte Weihnachtsbaum vom Franzl nicht unkomisch, der ausführlich überlgen muß, wie er es vor seiner Frau verbirgt, dass die Kerzen zu weit abgebrannt sind. Wie auch die Nacht in der mit Speisen vollgehängten Kammer nur auf erster Ebene komisch ist. In beiden Fällen ist nämlich (wie so oft bei May) die dahinter stehende ehrenwerte - oder auch unumgänglich menschliche Motivation wichtig. May führt vor, dass der einfach Satz "So etwas tut man nicht" in der speziellen Situation eben nicht so einfach stimmt.
sciurus hat geschrieben:Also, May war ja offensichtlich überzeugter Christ.
Auch das ist etwas komplizierter. Er war Protestant, der im Beduinengewand den Katholiken gab (wobei mir spontan keine Erwähnung des Papstes einfällt - dafür aber lange Monologe über die Gottesmutter und Heilige...). Wie überzeugt er tatsächlich war ist fraglich. Mich erinnern ja seine islamischen Muftis, Mahdis und Mudschahedins immer sehr an katholische Dorfpriester, die glauben die Wahrheit gepachtet zu haben - und ich argwöhne, er dachte ähnlich...

Ich hab mich zudem gefragt, ob die Geschichte mit dem eingereichten Gedicht nicht vielleicht auch auf Kochta und seine ersten (angeblichen?) Erfolge als Autor nach dem ersten Gefängnisaufenthalt verarbeitet? Meinem Bauchgefühl nach beschreibt er nur auf Textebene Schulzeitserlebnisse - in der Wirklichkeit liegt er später. Was sich mir bestätigen schien, als er mit Carpio über "Muhammad" spricht, was wohl kaum zum Schulunterricht in einem kleinen sächsisch-christlichen Dorf gehört haben dürfte. (Ich weiß, das nimmt den Text grade zu ernst - aber er ist 'in Gedanken' nicht wirklich in seiner Schulzeit, sonst hätte er das unterlassen...)

Verblüffend finde ich auch die Mehrdeutigkeit der Herbergsgäste. Da deutet dem lesenden Theologen natürlich bei dem Buchtitel sofort einiges auf "Heilige Familie" - was natürlich mit einem Großvater nicht so ganz hinhaut - aber eben aufgrund der Szenerie durchaus schon. Dann aber wieder sind es ausschlaggebende Figuren für den weiteren Handlungsverlauf. Und man sieht in dem anwesenden Knaben fast zugleich ein wenig Christkind und May selber. Die Andeutungen über eine Vergangenheit der drei, die im ersten Kapitel nicht ausgeführt wird, sind erneut klassicher May - wie im Surehand oder (mit Abstrichen) auch im Orientzyklus...
rodger hat geschrieben:
markus hat geschrieben: Wie May es immer wieder schafft von einer heiteren, fröhlichen und unbesorgten Stimmung im nächsten Moment gleich in eine traurige, trübe und auch ergreifende Stimmung zu kommen, das bleibt wohl sein Geheimnis, das kann nur May so herstellen.
Der Hüsch kann das auch.
Und der van Veen. Es gibt einen Text über seinen Freund Max Bluhm - da wechselt er innerhalb von zwei Sekunden genau andersrum wie Hüsch im beschriebenen Beispiel - und das Restlachen im Hals wandert direkt in den plötzlich entstehenden Kloß und man spürt das ganze fragile Leben in seiner miesen mickrigen kleinen Schönheit - so kitschig sich das jetzt auch lesen mag...
rodger hat geschrieben:"Direkte Fehler, sogenannte Begehungssünden, kommen in Ihrer Motette nicht vor; sie ist da sauber geschrieben. Aber die Übung fehlt, die Gewandtheit, die Inspiration. Denken Sie sich einen guten Sonntagsreiter und dann einen Schulreiter im Cirkus! Der Sonntagsreiter in der Komposition sind Sie; es fehlt Ihnen die hohe Schule; Sie kennen Ihr Pferd nicht und auch nicht die verschiedenen Hilfen, die Sie ihm geben müssen. So etwas will nicht nur angeboren, sondern auch gepflegt und geübt sein. Ein geübter Reiter der hohen Schule würde Ihre Motette ganz anders ein- und zugeritten haben. Verstehen Sie mich?"

Karl May uneinsichtig, Kritik nicht zugänglich ? Hahahihihoho ...
Diese Stelle ist nicht unbedingt Selbstkritik (die nach Busch viel für sich hat) - sondern kann auch die Bedeutung von Pferden bei May durchaus erhellen: Denn wie antwortet er so bildreich: "Ich sitze zu steif im Sattel und habe zwar körperliche aber nicht auch geistige Fühlung mit dem Pferde." - Das sind Pferde: Mays eigene Werke - die ihm auch schon mal gestohlen werden (Es gab doch da die Stelle mit den Eseln und Mustangs, die er durch Vorreiten zurückerhält - die man auf Münchmeyer deuten konnte...), die er notfalls zureiten muß, wenn er sie Indianern mopst und die er im besten Fall von großen Menschen geschenkt bekommt. (Das ist der Unterschied zwischen Rih und Hattatitla - den einen verdient er sich, den anderen erhält er als Geschenk der größten Freundschaft.)

Ähnlich könnte dann (aber das geht zuweit, oder?) der Löwe der Hunger von Carpio sein - zumindest walzt der das Bild eines solchen recht ausführlich aus. Verknüpft mit "Hunger wie ein Bär" erklärte das zumindest einige der erlegten Pelzträgher - aber wohl kaum alle. Carpios Beschreibungen von Hunger, der bei zu langer Zeit zu einem Gefühl von "nichtmehressenkönnen" wird hingegen hat mich -obwohls in der Geschichtenlogik dann nicht zutrifft- sehr berührt. Denn genauso ist das. Das dürfte er selber auch noch gekannt haben...

Kommt noch dazu die angedeute Erklärung der vermeintlichen Reisen in fremde Länder:
Karl May hat geschrieben:"Gewöhnlich marschierten wir auf dem Gebirge zwischen Sachsen und Böhmen hin. Wir konnten uns da einbilden, die Pyrenäen zwischen FRankreich und Spanien oder gar den Himalaya zwischen Tibet und Indien zu durchwandern. [...] Dieser Schauplatz unserer Weltreisen war uns lieb geworden..." [HKA, 25]

"Zwei Landkarten hatte Carpio auch besorgt, eine von Sachsen und eine von Böhmen, weil wir doch zwischen beiden lust- und schneewandeln wollten; aber schon am ersten Tage stellte es sich heraus, daß sie, wie er behauptete, von seiner Schwester verwechselt worden waren; die eine war von Schweden und Norwegen, die andere von Algier, Tunis und Tripolis. Wir beschlossen einstimmig, sie nicht wegzuwerfen, sondern für spätere Reisen nach diesen Ländern aufzubewahren." [HKA, 27f.]
Wenn das mal nicht ein dezenter Hinweis auf zweierlei ist: Auf die "Austauschbarkeit" gewisser geographischer Angaben in seinen Reiseromanen - wie auch auf die spezielle Macht der Phantasie, die ihre Quelle vor allem in der frühesten Jugendzeit nimmt.

Und - für mich urkomisch beim Lesen - die wunderbare Frage nach der Identität und etwaigen Doppelungen. Da hat Carpio den falschen Ausweis in der Tasche - der gar keiner ist - und stellt sich somit unwissend als nicht nur ein anderer, sondern gleich als ganze Erbfolge von Kaiser Karl dem Großen bis auf Franz den Zweiten vor. Wenn das kein beißender Spott und zugleich händeringender Hinweis darauf ist, dass hier ein einfacher Dorfpolizist wohl klüger war, als ein paar Tausende seiner Leser später/zuvor...

Interessant sind tatsächlich auch die lateinischen Zitate von Franzl. Während sie im Kontext der Szene so überhaupt nicht passen, legen sie doch den "Teppich" für die gesamte Geschichte (wobei ich durch die noch nicht durch bin...) und sein Werk - er hat also nichts gewählt, was gänzlich unpassend wäre - bzw. zu bekannt. "Pecunia non olet" und "errare humanum est" (abgekürzt "Ehe") fehlen. Somit wird er eine Art unfreiwilliges Orakel. Ein hübsch versteckter Handgriff - was zum Shatterhand passt, der ja üblicherweie die List vorzieht.
"So scheint mein Rohr besser zu sein als das Eurige, obgleich es viel kleiner ist."
[Der Schatz im Silbersee, 217.]

"Der Deutsche pflegt zwar albern, aber auch ehrlich zu sein."
[Der Sohn des Bärenjägers, 508.]
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rodger
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von rodger »

im ersten Fall mit den "entwendeten Kerzen" sogar vermutlich gerade WEIL er einer Familie etwas Weihnachtliches mitbringen wollte
Ja, so ist das. In Gartow war’s auch so [ähnlich]. Du meinst es gut und kriegst ordentlich einen übergebraten, weil die Menschen es halt nicht verstehen, nicht damit zurechtkommen ... Siehe auch „Das Evangelium nach Markus“ von Jorge Luis Borges, da kommt auch so ein Mechanismus dieser Art auf erschreckende Weise zum Tragen ...
nur auf erster Ebene komisch ist.
Das macht May gern. Kürzlich las ich eine Stelle wieder in „Durchs wilde Kurdistan“, da will sich einer herzlich verabschieden und versucht das mehrmals, aber der andere denkt jedesmal nur daß er Geld will, und drückt ihm mehrmals welches in die Hand ... das ist tieftraurig hinter der vermeintlichen Komik: die Menschen verstehen sich nicht ...
Auch das ist etwas komplizierter.
Dank[e].
Wie überzeugt er tatsächlich war ist fraglich.
So ist es.
Mich erinnern ja seine islamischen Muftis, Mahdis und Mudschahedins immer sehr an katholische Dorfpriester, die glauben die Wahrheit gepachtet zu haben - und ich argwöhne, er dachte ähnlich...
Just so sehe ich es auch. Siehe auch die lieben Takikurden im ‚Silberlöwen’ ...
er ist 'in Gedanken' nicht wirklich in seiner Schulzeit
So etwas meinte ich kürzlich in Zusammenhang mit Loriot ... solche kreativen Chaoten mischen halt alles immer kräftig durcheinander in ihrem Hirn, und zwar ganz bewußt, an dürren Fakten entlanghangelnden (Nein, Rolf, Du bist nicht gemeint, (auch wenn Du da involviert warst) da gibt’s andere ...) zum Trotz bzw. zur Irritation ...
Diese Stelle ist nicht unbedingt Selbstkritik
Ich schrieb auch nicht von Selbstkritik, sondern von Einsichtsfähigkeit und Zugänglichkeit gegenüber Kritik. Das ist ein Unterschied ... Beispiel: einer schreibt, May und Müller schreiben völlig unstrukturiert einfach drauf los. Müller liest das, erkennt, daß das zutrifft, bleibt aber dabei und sagt sich, ja, so ist es halt ...
aber das geht zuweit, oder?
Es geht gar nichts zu weit ... Ich bekam mal mit wie einer ganz empört darüber war, daß Walther Ilmer angedeutet hat, das Nachtgespräch zwischen Kara Ben Nemsi und Hanneh in Band 26 oder 27 könne bedeuten, daß die beiden miteinander geschlafen hätten ... aber sicher doch kann es unter anderem auch das bedeuten. Und die Frage nach der Seele in dem Zusammenhang (mit jenem Gespräch) kann mit Orgasmusfähigkeit zu tun haben, th’is clear. (Eine Ebene, ein möglicher Aspekt.)

@Hunger

Den Schluß von Kafkas ‚Hungerkünstler’, der einem dazu ja geradezu einfallen muß, wirst Du vermutlich kennen ... So ist das. (‚Witzig’, gerade heute morgen habe ich über verschiedene Deutungsmöglichkeiten seiner „Ach, sagte die Maus“-Geschichte nachgedacht ... Den Satz der Katze kann man z.B. als durchaus reale Lösungsmöglichkeit sehen, aber auch als makaber oder zynisch ...)
Wenn das mal nicht ein dezenter Hinweis auf zweierlei ist: Auf die "Austauschbarkeit" gewisser geographischer Angaben in seinen Reiseromanen
Na klar ist es [auch] das ...
Ein hübsch versteckter Handgriff
Auch das macht Karl May sehr gern, nur kriegt’s meistens keiner mit ...

Ach übrigens, es „macht richtig Spaß“ (Gewisse Floskeln sind manchmal sozusagen grauenhaft. Yes. Well.) sich mal mit einem „vernünftigen Menschen“ auszutauschen. Gerne mehr davon.
Hermann Wohlgschaft
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

War Karl May ein »überzeugter Christ«? So 100%ig sicher bin ich mir nicht, aber ich meine: wahrscheinlich war er es schon. Vielleicht in einigen Lebensphasen mehr, in anderen weniger.

Dass manche seiner islamischen Muftis usw. an katholische Dorfpfarrer erinnern, die meinen »die Wahrheit gepachtet« zu haben, schließt freilich nicht aus, dass May ein »überzeugter Christ« war. Zum Christsein gehört ja ganz wesentlich auch das Fragen und Zweifeln. Außerdem hat May immer sehr kritisch zwischen der Religion selbst (sei es Christentum oder Islam usw.) und ihren - oft unglaubwürdigen - Repräsentanten unterschieden.
markus
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Re: Leserunde: "Weihnacht!"

Beitrag von markus »

rodger hat geschrieben:Ach übrigens, es „macht richtig Spaß“ (Gewisse Floskeln sind manchmal sozusagen grauenhaft. Yes. Well.) sich mal mit einem „vernünftigen Menschen“ auszutauschen. Gerne mehr davon.
Was im Umkehrschluß bedeutet, daß alle anderen die euren "intellektuellen Slang" nicht drauf haben, automatisch unvernünftig sind?

Aber eins muß man euch lassen. Ihr seht die Symbolik überall dort, wo andere (ich z.B.) sie nicht mal im Traum vermuten. Also war mein Beitrag letztens (im Magazin-Forum glaub ich) doch nicht nur witzig, als ich schrieb, daß man nach jedem Absatz sich erstmal fragen sollte, was Karl May einem nun wieder damit sagen wollte :wink: .
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