Wer sich schwertut ...

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rodger
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Wer sich schwertut ...

Beitrag von rodger »

... mit manchmal ggf. allzu rasch wirkenden Charakterisierungen bzw. Einschätzungen aus der Feder Mays á la der Mann hatte einen schleichenden, katzenartigen Gang und eckig gebogene Kinnbacken, und ich habe stets gefunden, daß solche Personen einen falschen Charakter besitzen, dem sei vielleicht ein Blick auf [Bücher wie] "Der Körper als Spiegel der Seele" von Ruediger Dahlke empfohlen. Vielleicht. (Will mit diesem wiederholten 'Vielleicht' in etwa sagen: es mag durchaus sein daß auch das völlig für die Katz ist ... Mit Reaktionen wie 'alles Unfug', 'nicht belegbares unwissenschaftliches Geschwurbel' u.ä. muß man immer rechnen ... jeder nach seiner Facon. :D )
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giesbert
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Re: Wer sich schwertut ...

Beitrag von giesbert »

Entgegen dem naturwissenschaftlichtlichen Konsens hält Dahlke eine Ernährung ohne „grobstoffliche“ (feste oder flüssige) Nahrung, beispielsweise durch Lichtnahrung, für möglich. Sie sei mittlerweile zu verbreitet, um „von intelligenten Menschen noch länger geleugnet zu werden“. Er selbst habe durch den Lichtnahrungsprozess eine „andere Energiequelle“ angezapft. Dabei habe ihm auch seine Erfahrung aus vorangegangenen Reinkarnationstherapien geholfen.
(Wikipedia, dort mit Quelle)

Je nun.

Die gesammelten Welterklärungen von Dr. May sind übrigens vor allem eins: Komisch.

Irgendwann mache ich daraus mal ein kleines E-Book. Das Motto hab ich schon:
Einmal [im Juni 1893] waren wir auch mit M[ay] am Titisee. Wir nahmen ein Boot, um eine kleine Fahrt auf dem See zu machen. M., der sein Canoe über die Flüsse und Stromschnellen Amerika’s steuerte, sollte selbstverständlich uns rudern. Aber der Titisee ist heimtückisch. Es erhob sich ein Wind, schwarze Wolken ballten sich zusammen u. das kleine Boot tanzte auf den Wellen u. schaukelte bedenklich. Mir wurde Angst um meine Kinder, mein Mann u. ich konnten schwimmen. M. war nicht im Stande, das Boot zu regieren, er konnte überhaupt nicht rudern. Mein Mann ergriff die Ruder u. brachte uns sicher zum Ufer.

Aus Paula Fehsenfelds Erinnerungen einer 84jährigen an Karl May, 1942.
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rodger
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Re: Wer sich schwertut ...

Beitrag von rodger »

In Sachen "Je nun." sind wir uns einigermaßen einig, ich mag a.) Dahlke durchaus nicht in allem folgen und bin mir b.) bewußt, daß er weiß, wo Barthel den Most holt, will sagen, [in einem Teil seines Wesens] ein gefuchster Geschäftsmann ist. Das ändert aber beides nichts daran daß er ein lesenswerter, hochinteressanter Autor ist ... Übrigens geht es in dem Buch über den Körper als Spiegel der Seele vermutlich nicht um Lichtnahrung, insofern ist es etwas plakativ oder auch unfair, das hier so herauszustellen ...

Und in Sachen "Komisch", je nun, das ist nun Geschmackssache, ich glaube ich habe alle 19 Folgen gelesen und meine Reaktion war zumeist verständnisloses Achselzucken ...

(aber solche Reaktionsunterschiedlichkeiten kenne ich schon ein paar Jahrzehnte, über den Satz von Tarrasch, daß das Schachspiel wie die Musik und die Liebe die Fähigkeit habe, den Menschen glücklich zu machen, hat sich ein Mitschüler vor gut vierzig Jahren nahezu kaputtgelacht, über Alexander Moissis 'Novemberwind' auch, ich fand beides beeindruckend ...) :roll:
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rodger
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Re: Wer sich schwertut ...

Beitrag von rodger »

Die Sache mit dem Boot auf dem Titisee finde ich auch sehr putzig und May-typisch; daß er, salopp ausgedrückt [und je nach dem wie man's halt 'nimmt' ...], ein armes Würstchen war und nicht der große Macher, ist ja klar, in Syberbergs Film kommt's dank Käutner sozusagen gewaltig herüber und ich habe keinerlei Problem damit ... (es geht mir also keineswegs etwa darum, ein unangefochtenes, geschöntes Bild zu erhalten oder dergleichen.)

Nur: im Falle der Bootsfahrt ist sich lustigmachen meinetwegen (seinetwegen ... :D ) angebracht, im Fall der Zitate indes m.E. halt nicht ... (Nie ... er hat schon durchaus unfreiwillige Kalauer von sich gegeben, aber unter der Rubrik, in der er "die Welt erklärt", habe ich noch keine gefunden ...)
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