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Westerwald-Contest-PowWow in Asbach 2005

Verfasst: 7.11.2005, 23:47
von Frieder Röhrig
Westerwald - Contest - Powwow in Asbach 2005

Das Westerwald Powwow ist das größte in Europa stattfindende Contest Powwow, und für jeden an Indianischer Kultur und Tanzkultur Interessierten eine gute Adresse. Hier erlebt man eine Fülle an hervorragenden Tänzerinnen und Tänzern sowie Trommelgruppen, die einfach einzigartig ist in hiesigen Breiten. Zudem vermag man viele Bekannte wiederzusehen, die man sonst kaum trifft, einschließlich der Gäste aus den Vereinigten Staaten von Amerika..
Vor der Halle boten Händler selbst in strömendem Regen sehr schöne und qualitätvolle Waren und Zubehöre für den Indianerfreund an, In der Halle informierte der Powwow-Freunde e.V. über seine Absichten und sein Wirken. Wurde das Asbach-Powwow bisher von den Red-Road-Singers und Familie Fischer veranstaltet, so wird es nun also der Powwow-Freunde e.V. weiterführen.
Auch für noch Powwow-Unkundige waren die wichtigsten Regeln unauffällig-auffällig zur Einsicht bereit, für jede offene Frage fand man am Info-Stand der Powwow-Freunde Gehör.
Die Trommelgruppen boten erlesene Qualität. Mich persönlich freute besonders ein Wiederhören der Four-Wind- und der Red-Road-Singers und weitere. Was mich dabei immer wieder in Erstaunen versetzt, mit welch hoher Akzeptanz auch die Nativen Powwow-Teilnehmer den Muikern und Sängern wieder und wieder gegenüber treten!

Die beiden glanzvollen Grand Entrys am Samstag führte Hakikta vom Stamme der Lakota mit der indianischen Standarte an, ihm folgten in prächtige Trachten gekleidete und geschmückte Tänzer und Tänzerinnen vieler Nationen, um das Contest Powwow zu eröffnen. Die Tradition achtend wurde bei den Flagg- und Veteran Songs darum gebeten, auf das Filmen und Fotografieren zu verzichten.
Erstklassig besetzt und eine Augen- wie Herzensfreude war dieses Jahr die Kategorie Man´s Traditional und die Jingle-Dress Kategorie der Damen. Nicht nur die Wunderschönen Trachten, auch die Kondition dieser Tänerinnen und Tänzer nötigte einem wahrlich Achtung ab. Ebenso ein Hoop-Dance Vortrag, der sich sehen lassen konnte.
Zu einem sehr schönen Lichtblick im Womans Traditional gestaltete sich ein ausgemacht homogen vorgetragener Formationstanz von 4 Tänzerinnen. Einziges kleines Manko hier: eine der vier Tanztrachten schien mir eher keltischer den Indianischer Herkunft zu sein.
Getreu dem Motto: Früh übt sich ... sind es für mich auf jedem Powwow immer wieder äußerst erhebende Momente, die Tänzerinnen sowie Tänzer der Kinder- und Jungend-Liga zu erleben, gleichsam der Steigerngen und Verbesserungen von einem Jahr auf das andere! Und es stimmt froh, wenn sich Kinder und Jugendliche für die Indianischen Tänze so begeistern können und sie mit solchem Einsatz praktizieren.
Das altersmäßig gesehen ganze Gegenteil vermag ähnliche Freude zu vermitteln. Welche Würde, welcher Stolz, welche innerliche Vitalität strahlten die Teilnehmer des „Golden Age“ (Tänzerinnen und Tänzer über 60 J. - das ist die nördlichere Tradition) aus! Das war einfach nur eines: Vom Feinsten.
Ein von mir immer wieder mit Spannung erwarteter Moment - wenn neue Powwow-Tänzer ihre Laufbahn beginnen. Auf diesem Powwow in Asbach wurde ein neuer Grass-Dancer von seinem Tanzpaten auf die Tanzfläche geführt und bedankte sich ehrevoll mit einem kleinen traditionellen Give-Away.
Umso trauriger dafür, wenn Tänzer sich aus verschiedendsten Gründen von der Tanzfläche verabschieden müssen. Hier in Asbach tanzten zwei Indianische Tänzerinnen ihr letztes Powwow in Deutschland. Die Army ruft beide zurück in die USA, was offiziell vom MC angekündigt wurde. Beide Tänzerinnen folgten ihrer indianischen Tradition und gingen stillschweigend, ohne Gruß und ohne Abschied nach Powwow-Ende.
Nicht alle Natives waren so würdevoll und traditionsbewußt: Ein für jedermann offensichtlich alles andere als nüchterner Verteter der Natives torkelte eher mehr über die Tanzfläche als das dies als Tanzen zu betrachten war, suchte sich bei den Trommelgruppen reihum vergeblich einzureihen ... obwohl eine Powwow-Regel ganz oben an steht: No Drugs, No Alkohol! Diese alte traditionelle Powwow-Regel war diesem Nativen Herrn wohl völlig entgangen. AD und Security sorgten unauffällig für einen weiteren störungsfreien Ablauf des Powwows.
Wie ein Sonenstrahl auf derart Vorkommnisse - ein völlig verliebtes Päarchen tummelte sich am Sonntag freudig unter den Tänzern bei den vielen Intertribles, wobei auch jeder aus dem Publikum mittanzen kann, egal ob mit oder ohne Tracht. Viele legten immer wieder ihren Tanzschal um und bezeugten so ihren Respekt vor der Indianischen Kultur. Die beiden ganz offensichtlich Frischverliebten werden mir hierbei in besonders sonniger Erinnerung bleiben.
Frieder R.

Asbach powwow

Verfasst: 21.11.2005, 9:45
von Elke
Das WW-Powwow ist ja ganz schön...aber das Größte...na ich weiß ja nicht!!!!

Ebenfalls sehr zu empfehlen: Das Ost-Winterpowwow ist mindestens genauso groß..... oder warst Du schon mal in England- Das Bisonfarm-Powwow in Süd-west England ist auch nicht schlecht- schon gar nicht schlechter als Asbach........und unsere Polnischen Kollegen veranstallten ebenfalls seeeeehr schöne Powwows... zb Katowice, Unijow oder Midznichod!

Gruß Elke

Verfasst: 21.11.2005, 23:02
von Frieder Röhrig
Dann sei doch bitte so lieb und berichte über Deine Reiseeindrücke und Erlebnisse der PowWows, die Du in Deiner Antwort angführt hast.
Frieder

Verfasst: 22.11.2005, 10:51
von Elke
Tja....ist reichlich viel, werds aber versuchen- wird aber sicher nicht in einem Stück klappen.....

Nach Midznichod sind wir in Fahrgemeinschaft gefahren, mit einem Zwischenstopp in Berlin. Es war unser erstes Powwow in Polen. In Midznichod waren auch viele von unseren Leuten, zb Fürstenwalde. Es ist nicht sehr weit von der Deutschen Grenze weg-wahrscheinlich deshalb. Dazu muß man sagen, daß Reisewege in Polen sehr lang sind- nicht, daß die Strecken sehr lang sind- man braucht einfach sehr lange. Wenn man Pech hat und sich verfährt kann eine Strecke, die normal 10 km lang ist, mal schnell 50 km lang werden- und Brettern ist nicht drin! Da das Powwow schon letzten Januar war und wir auch recht schnell wieder fahren mußten, um wieder nach Berlin zu kommen, war es eigentlich etwas kurz um Land und Leute besser kennen zu lernen.- Allerdings hat mir das Powwow schon sehr gefallen und ich beschloß wiederzukommen.

Dann waren wir in Prag.... Dazu muß man sagen, daß in der Tschechei die historische Indianerszene weitaus stärker vertreten ist, als die Powwowszene- im übrigen bezeichnen die Tschechen alles als Powwow, auch Camps und Washipis (oldstyle dancing)- man sollte sich also vorher erkundigen, worum es sich bei der anberaumten Fete grad handelt. Das Powwow fand in einer 2 geteilten Halle statt- quasi 2 kleinere Hallen mit Durchgang. In einer war Powwow- allerdings star beengt und in der anderen waren die Händler untergebracht. Vom Powwow habe ich deshalb, außer von den womans trad. Tänzen nicht viel mitbekommen- ich war ja als Händler in der anderen Halle. Einige der Leute kannte ich schon von der week. Die Tschechen sind sehr herzliche Leute- aber wenn Du herzlichkeit pur erleben willst- dann mußt Du nach Polen fahren!

Dann war glaube ich Unijow Powwow(Zentralpolen, vor Lodz). Es wird von Ranores organisiert. Das war ein echter wahnsinnstrip- ich bin über 12 Stunden gefahren- mit kurzen Pausen um mich mal zu erleichtern- also 12 Stunden fast reine Fahrzeit....und ca 800 km von zu Hause weg. Ich bin Freitag früh sehr Zeitig losgefahren, hatte mich allerdings vorher per email angemeldet.... als ich in der Kleinstadt ankam, war eigentlich alles sehr leicht zu finden....dh vorher, in irgend einer anderen Kleinstadt kurz zuvor bin ich des nächtens von 2 Polizisten angehalten worden (wie das nachts bei uns auch so üblich ist...)Fahzeugkontrolle- Papiere bitte---auf polnisch-und ich kann (leider) kein polnisch......hab sie mit großen Augen angeguckt, leicht mit den Achseln gezuckt und meine Papiere rausgekramt.... der eine Polizist, der da vor meinem Fenster stand schaute mich an wie die Kuh wenns Blitzt... po nimjezi....ne Deutsche (soviel russisch kann ich dann doch noch um mirs zusammenzureimen)....den Anblick von dem Polizisten werd ich wohl nicht vergessen ;o)
In Unijow angekommen fand sich die Turnhalle recht schnell ,wurde sehr herzlich willkommen geheißen und man empfahl mir, mein Auto neben das Gebäude auf den Hof zu fahren, dort standen schon alle anderen Autos der Tänzer. Hinter mir schloß sich ne Eisentür. Schon standen da 3 Mann, die meinten, ob sie mir nicht helfen könnten, meine Schlafsachen reinzutragen (Ich fahre allerdings Transporter, war allein und da penne ich in der Regel im Auto- was im März auch kein Problem mehr ist)- Erstmal herzliches Hallo- ein Teil der Leute saß in der Halle und einen per Projektor an die Wand geworfenen Film eines Amipowwows- allerdings dröhnte mir dazu noch zu sehr der Kopf und ich nahm stattdessen das Angebot eines heißen Tees gerne an.
Zur Reise muß man noch folgendes sagen- es war grad an den Tagen Papstbeerdigung- in Deutschland ein nicht wirklich wichtiges Ereignis- in Polen aber seeeeehr wichtig- war halt deren Papst und Polen sind sehr gläubig- warum ich das erzähle- weil das was da abging war echt sehenswert und hat die ganze Reise gelohnt! In mindestens einem Fenster JEDER Wohnung auf meinem Weg (und das waren ettliche hundert Kilometer Landstraße-Polen hat noch kein sehr gut ausgebautes Autobahnnetz- sie wuseln aber wie die verrückten!- man will den Anschluß an Europa und das möglichst sofort habe ich das Gefühl)- überall Papstbilder- Kunstblumen-Fahnen- Grablichte----- in jeder größeren Stadt waren die Wege der Parks mit Grablichtern umsäumt- daß reinste Lichterfest von Dorf zu Dorf von Stadt zu stadt- waaaahnsinnn!!!! Jeder Wegstock mit Bändern und Blumen geschmückt- massenweise---und davon hat Polen viele! Das war echt sehenswert!!!
Zurück zum Powwow- ich war diesmal die einzige Deutsche dort und fand schnell Zugang zu den Leuten- manchmal in deutsch ,manchmal in englisch, mit Händen und Füßen, manchmal mit meinen letzten russischbrocken. Die Leute sind wirklich seeeeehr herzlich! Leider waren wohl wenig Besucher da- wie mir nebenbei jemand übersetzte- weil ja Papstbeerdigung) das fanden meine polnischen Mittänzer und -händler sehr schade. Ich hatte das erste mal auf einem polnischen Powwow meine Grassklamotten dabei- und man fiel glatt aus den Wolken- ne Frau im Grass- oh Gott- der MC war irgendwer , der auch in einem historischen Bund ist- und oh Gott- die Welt muß verrückt sein-- wo packen wir die denn hin---- (Das Frau/Man in Kategorien des anden Geschlechts tanzt, ist in USA und Kanada föllig normal, es gibt auch Frauen, die Champions im hoopdance sind)- warum ich das erzähle- die Story geht beim Katowice Powwow weiter- und zeigt den Umgang, den man woanders mit seinen Mitmenschen hat- woran sich viele in der hiesigen Szene ein echtes Beispiel nehmen könnten!!!!!

So und bevor mir der Spaß abstürzt (Leidige Erfahrung in Foren, schicke ich ihn erstmal
.....

Verfasst: 22.11.2005, 11:01
von Elke
Dann war ich zu nem Camp in Hammiltony - das ist bei Brno- Tschechische Republik. Den Napoleonischen hier wird es vielleicht auf der Stelle was sagen: Die Schlacht von Austerlitz..... das war da....

Allerdings war ich auf nem Indi-Camp da und nicht im Reenactmentbereich......

Wie gesagt- die Tschechen bezeichenen alles als Powwow und man sollte sich vorher sehr genau erkundigen, worum es sich handelt! UND vor allem- wo die Fete gnau stattfindet!!!! Diese Länder und Regionen sind nämlich eher weitläufig und man sollte vorher wissen, hinter welchem Busch man abbiegen muß und gegf. ne Handy-nr parat haben um gelotst zu werden!!!!!!!
Tja- also rauf auf die Autobahn- vorher war ich noch bei Bekannten, mein Tipi abholen und um dort noch ne Nacht zu schlafen- Im Gegensaz zu Polen besitzt die Tschechei ein sehr gut ausgebautes Autobahnnetz. Brno ist am Besten über die Transitstrecke Richtung Österreich zu erreichen- allerdings ist es ein bißchen blöd in Prag- da sollte man möglichst seine Richtung nicht verlieren- kann zu bösen Umwegen führen!

.... so, muß kurz unterbrechen....

Verfasst: 22.11.2005, 12:00
von Elke
Also, kurz hinter Brno runter von der Autobahn und dann "suchet und ihr werdet finden " war angesagt..... Die Dörfer werden immer kleiner- die Wege immer schmaler..... irgendwann, bevor es dann in die endgültige Pampa ging tauchte hinter mir ein Auto auf, mit nem Bündel Weide auf dem Dach...ein Sleeprest...aaaahhhh ein Indi!!!!!! "Du bist nicht falsch!"
Da die Reisebeschreibung folgendermaßen hieß...in dem und dem Dorf, erste Kreuzung rechts, dann ersten Feldweg rechts und Weg folgen... ich machte in der Kreuzung daneben eine Wendung um meinen Hinterman vor mich zu lassen- er war hier der Insider! Er hielt an, stieg aus seinem überfüllten Auto aus, kramte aus einem Perlbestickten Tabakbeutel ein Handy....und telefonierte-auf Tschechisch (kann ich leider auch nicht, bis auf ein paar Wörter vielleicht).... ich lief die paar Schritte zu ihm. unterdessen hatte er das Gespräch beendet und sagte zu mir:" Way is good-but don't stop in water!" Ich denke nur:"Danke!"..."Genau darauf hab ich jetzt gewartet!!!!!!" Wir also nacheineander rein in den Feldweg.... über Stock und Stein mit schön Tiefen Tälern mit wirklich hübschen Bächlein schräg unter einem- nem glatt schmierigen schlammigen Waldweg unter einem......- ab dem Punkt fängt man dann an zu denken:" Was mache ich hier eigentlich?" wir fuhren langsam gen Talgrund und dann tat sich vor mir eine Wiese auf, der Weg lief quer durch- am Rand des Weges parkten Autos.---am Ende der Wiese und der Autos eine Furt.....Jaaaaa...genau darauf hatte ich mit freude ,grrrrrr....gewartet!- Im Prinzip macht so eine Furt ja nix, wenn man nicht zu schnell und nicht zu langsam durchfährt- nicht zu schnell, weil wenn das Wasser in den Motorraum spritzt, -gibts nen Zwangsstop und einen unfreiwilligen Werkstattaufenthalt und wenn man zu langsam fährt, dann läuft das Wasser in den Auspuff- Katt im Arsch und ebenfalls Zwangsstop mit längerem Werkstattaufenthalt....und das mitten im Busch, 800 oder 900km von zu Hause weg....... übrigens hat es einer aus Prag nicht geschafft- der durfte nach Hause schieben..... Ich versuchte es gar nicht erst....
Das bedeutete dann aber- über dem Bach lagen- am Rande der Furt- 2 Fichtenstämme- als Brücke- dann kam ca 1 km Wiese und dann kam irgendwann das Camp- wirklich wunderschön gelegen, links und rechts steil aufsteigende Hügel und direkt am Bach.....darüber nachdenken, daß es mal schärfer Regnen könnte und man es dann nicht mal fix wieder bis zum Auto schafft...darüber denkt man dann besser nicht nach! Also hieß das: schleppen..... ein 4,5 m Tipi, Werkzeug, Pflöcke und Seile, die Decken,Felle, den Schlafsack, das Essen, und die Ware ..... Gott sei Dank gab es dort wenigsten Tipistangen..... allerdings keine unter 7 m- die Mehrzahl mindestens 8 m.......Mein Tipi sah demnach recht putzig aus....weil oben fast mehr rausstand, wie der Zeltkegel groß war- und da hatte ich schon mit Mühe 11 kürzere Stangen herausgesucht..... Als es dunkel wurde, verzog ich mich in mein Einraum-Appartement- weil soviel Schleppen macht Müde- Feuer viel glatt aus......
Der nächste Tag fing naß an....jede Menge Tau- ist aber 1. Mai nicht ungewöhnlich- Ich schnappte mir meine Decke und setzte mich vor mein Zelt... und beobachtete das Lager um mich herum....wo bei vielleicht 15 Tipis , einem doppelten Offenzelt und 2 oder 3 Lodgen Betriebsamkeit einsetzte...Holzholen- ich beschloß, mir dies zu verkneifen- nicht noch mehr schleppen- denn mich erwartete ja noch der Abend- Tipi runter und alles wieder ins Auto- Ich wollte den Sonntag nach München weiterfahren- und Sonntag früh hätte ich nicht abbauen können, aufgrund der Nässe und des Taus- es wäre frühestens am frühen Nachmittag geganngen.
Irgendwann in den Nachmittagsstunden hatten sich alle dann angehübscht und Washipi war angesagt- ich weiß nicht mehr genau, aber aus den paar Zelten kamen 4 oder 5 Trommelgruppen herzu und eine volle Tanzfläche- wie week, nur kleiner- soviel Leute hatte ich da gar nicht erwartet..... Nunja, habe nett geplauscht- hatte aber keine guten Klamotten zum Tanzen mit- und machte mich dann irgendwann wieder mit Sack und Pack zum Auto auf....... Fuhr dann noch vielleicht 200 oder 300 km Richtung München und pennte an irgendeiner beleuchteten Tankstelle in einem größeren Ort......

so, weiter nach dem Essen....

Verfasst: 22.11.2005, 15:16
von Elke
Tja....das war Hammiltony

Dann weiter im Jahr kam irgendwann England....Bisonfarm Powwow....

Wir waren mit nem Billigflieger (Ryan air) südlich von Leipzig aus gestartet und hatten ab Flughafen einen kleinen Leihwagen- einen Vauxhall-einen Opel- mit normaler Gangschaltung....aber eben alles anders rum...nämlich links ...auch links schalten......und Ihr glaubt vielleicht gar nicht, wie oft man dann das Fenster runterkurbelt.......nur schalten klappt so eben nicht! - Am besten also...man nehme einen Leihwagen mit Automathic- is irgendwie praktischer..... ich hatte den großen Vorteil einen Beifahrer zu besitzen- zum einen, weil der in die Karte schauen kann- und mit aufpaßt, wo man wie in welchem Kreisel fahren muß (In England geht wirklich nichts ohne Kreiselverkehr)- sondern auch weil einem dann immer jemand---"links" sagt.... die "falsche Verkehrsrichtung" geht nämlich ab und an im Eifer des Schaltgefechtes und der Orientierungslosigkeit verloren......
Ja...und es war Freitag- mittlerweile Freitag Nachmittag- das ist nicht wirklich schlimm eigentlich- nur das genau dann in London die große Landflucht einsetzt, weil jeder Londoner, der genügend Kohle hat und was auf sich hält, in Richtung Südwestengland fährt--was Dauerstau bedeutet---und zwar um ganz London---- also plant ein paar Stunden mehr ein, solltet Ihr je Freitag nachmittag um London auf der Autobahn fahren!
Nachdem wir dann die Blechlawiene hinter uns hatten, ging es auf Überlandstraßen weiter.- Die Strecke ist seeehr schön, da der Südwesten Englands eine wunderschöne und sehr Kulturträchtige Region ist- auf der Strecke fährt man zb auch an Stonehenge vorbei- es liegt direkt neben der Straße und wir haben es auf der Rücktour auch mal näher angeschaut.
Am abend wartete dann ein wirklich hübsches Bed-and breakfest-Zimmer auf uns- in einem kleinen Cottage bei 2 alten Damen---(wir hatten fast muffe, das wir es dank Stau nicht bis zur vereinbarten Zeit schaffen würden, hatten aber vergessen, daß wir ja eine Zeitzone passiert hatten-also alles halb so tragisch)....wenn jemand von Euch so schön-kitschige Filme von Rosamunde Pilcher kennt- Jaaaaa genau so ist England!!!!! und auch eben dieses kleine Cottage der 2 alten Damen- eine kleine Hütte aus grauem Stein, schöööön verwinckelt mit Dachgauben und eingewachsen von Rosen......richtig schön kitschig!....innen mit alten Möbeln und alles mit Blumen- Die Gardienen und Vorhänge, die Bettüberwürfe- einfach alles...voller großer roter, lachsfarbener und gelber Rosen!!!!- ansonsten ein Bett mit Metallrahmen und so weich das man drin versinkt., eine Tür mit Messingknauf, die schlecht zu geht und einen knarrenden Fußboden, dessen Holzdielung man mit Teppichboden belegt hatte....... Nach einem kleinen Spaziergang versanken wir im Bett! Am nächsten morgen, nach einem ausgibigen Frühstück war morgens etwas Sightseeing beschlossen und dann zur Bisonfarm.....
Das Powwow als solches war recht groß- man hatte ettliche Tipis aufgestellt, in denen die Teilnehmer campten- jeder in seinem halt- wir konnten dort nicht campen, weil ein Tipi halt für den Flug zu schwer ist. Das Gelände der Farm ist wirklich schön angelegt...in der Mitte befindet sich ein Teich... die Tanzfläche war eines der Gatter- ich glaube für Hirsche- die man während des Powwows einfach ausquartiert hatte- am Hang über uns liefen die Bisons. ......
Man sagte uns, daß das Bisonfarmpowwow eines der größten in England wäre , es wäre auch eines der ältesten... es war wirklich seeeehr interessant, wie die Engländer mit der ganzen Geschichte umgingen- zb verließen alle Tänzer nach jedem Tanz die Tanzfläche, um dann zum neuen Lied wieder einzutanzen- bei uns würde daß kein MC fordern- weil spätestens nach dem 3. Intertribal wär kein Tänzer mehr auf der Tanzfläche.....
Apropo Intertribals..... wir warteten auf unsere Tanzkategoren (meine Mitstreiterin auf fancy shawl und ich auf womans trad.) die waren auch angesagt...aber vor lauter Intertribals fanden die irgendwie nie statt....
Am Sonntag war dann ein ewiglanges Giveaway und Intertribals..... Es war sehr interessant sich den Spaß mal anzuschauen!
Ach ja und nochwas viel uns beiden auf- und wir schauten uns nur Kopfschüttelnd an... Wir saßen die ganze Zeit beim Deckenhandel- hatten aber einen ganz guten Blick aufs Powwow- Kinder fielen uns irgendwie gar nicht auf- wenn irgendwo mal ein Kind auftauchte, dann trabte es artig hinter seinen Eltern her.... plötzlich fanden wir eine Tafel neben den Imbißständen....: Wenn nicht sofort die Eltern ihre umherlaufenden Kinder einfangen würden und denen Ordnung beibringen würden, würden sie unverzüglich das Powwow abbrechen..... irgendwann später im laufe des Tages verkündete der MC dies auch nochmal im scharfen Ton..... wir schauten uns nur Kopfschüttelnd an....wo??? Kinder????- und kamen dann überein, daß die Leut dann erst mal unsere Kinder auf unseren "Festlands" Powwows erleben sollten......

Tja, andere Länder, andere Sitten!

Verfasst: 22.11.2005, 15:25
von rodger
Vielleicht sollte ich dorthin auswandern ...

:lol:

Verfasst: 22.11.2005, 15:25
von Elke
Eine Woche drauf war dan Rose Hill Powwow bei Decin (auf der Tschechischen Seite, südlich vom Elbsandsteingebirge)

Das war sehr Kurzfristig anberaumt- und recht spartanisch eigentlich- aber immerhin selbst hier 3 Trommelgruppen und ettliche Tänzer- und das dafür, daß es das erste Freiland-Powwow in der Tschechei war.
Ansonsten wie gesagt: recht spartanisch...Cikala war MC...der Tanzboden war schrecklich!!!! reine Wiese- aber kein englischer Rasen sondern Wiese zum Heumachen- mit massenweise Wühlmauslöchern und Huckeln.... wir hatten vor dem Powwow noch geläster, ob wir vielleicht noch das Heu von der Tanzfläche rechen sollten..... das war aber irgendwie auch bösartig von uns-
Was ich immer wieder an den Tschechischen Powwows mag sind die 2 oder 3 Mann Orientalen, die eine Teestube mit Ingwertee und anderen Köstlichkeiten einrichten- sie fahren nach Prag, waren aber auch dort- mit einem wirklich witzigen Zelt, innen mit Teppichen ausgeschlagen und alten Reisekoffern als Tischen und beleuchteten Lampions und orientalischen Lampen- und selbst als Berber gekleidet...... ein Traum aus Tausend und einer Nacht.... obwohl das ganze in den Prager Klassenräumen leider nicht zur Geltung kommt!

Verfasst: 22.11.2005, 15:27
von Elke
rodger hat geschrieben:Vielleicht sollte ich dorthin auswandern ...

:lol:
Warum- wegen der Blümchengardienen oder wegen der Kinder??? :shock: :D :shock: :D :D

Gruß sendet Elke

Verfasst: 22.11.2005, 15:29
von rodger
Das mit den Gardinen habe ich gar nicht mitbekommen, hatte den Artikel nur überflogen. Aber zum Schlußteil nichts zu sagen, habe ich zwar versucht, aber nicht geschafft.

:wink:

Verfasst: 22.11.2005, 15:30
von Elke
Tja, dann...was war dann....irgendwie zwischendrin week, Hall, Auftritt....
Dann war öhm...ich glaube irgendwann dann kam Katowice....

ist nicht ganz einfach, wenn man fast jedes Wochenende woanders ist und 24 Stunden am Tag es mit der Indianerei zu tun hat.....

aber Katowice schreibe ich nachher.....

Gruß sendet Elke

Verfasst: 22.11.2005, 15:31
von Elke
rodger hat geschrieben:Das mit den Gardinen habe ich gar nicht mitbekommen, hatte den Artikel nur überflogen. Aber zum Schlußteil nichts zu sagen, habe ich zwar versucht, aber nicht geschafft.

:wink:
Das kann ich echt verstehen.... wir waren auch echt fassungslos......aber in England ticken die Uhren einfach anders :D

Verfasst: 22.11.2005, 15:34
von rodger
Hm. Nun liegt zwar vermutlich ein kleines Mißverständnis vor, aber das ist wohl auch gut so

:mrgreen:

Verfasst: 22.11.2005, 15:36
von Elke
rodger hat geschrieben:Hm. Nun liegt zwar vermutlich ein kleines Mißverständnis vor, aber das ist wohl auch gut so

:mrgreen:
Was meintest Du denn.... ich will mitlachen! :evil: